Formel 1 – Red-Bull-Teamchef: «Erwarte 18 Monate lang harten Kampf»
Von wegen Red-Bull-Dominanz: Vier Teams konnten in der Formel 1 in dieser Saison schon Siege feiern. Bullen-Boss Christian Horner rechnet mit einem engen Kampf.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Vorsprung von Red Bull auf die Formel-1-Konkurrenz ist dahin.
- Teamchef Christian Horner rechnet mit einem engen Kampf an der Spitze.
- Erst mit dem nächsten Regel-Zyklus erwartet Horner wieder grössere Abstände.
Sieben Fahrer haben in der Formel 1 in der laufenden Saison bereits mindestens einen Grand Prix gewonnen: Bei Ferrari, McLaren und Mercedes konnten jeweils beide Stammpiloten einen Rennsieg verbuchen. Ausgerechnet bei Konstrukteurs-Weltmeister Red Bull ist «nur» WM-Leader Max Verstappen 2024 schon siegreich gewesen.
Aber nicht nur, weil Sergio Perez bislang enttäuscht, erlebt die Motorsport-Königsklasse eine überraschend enge Saison. Die im Vorfeld erwartete Red-Bull-Dominanz ist nach einem starken Saisonstart mittlerweile verpufft. Das schnellste Auto im Starterfeld hatte zuletzt McLaren, die beste Renn-Strategie zumeist Mercedes.
Und Red-Bull-Teamchef Christian Horner glaubt, dass die Formel 1 mittelfristig eng umkämpft bleiben wird. Denn bis zum Ende der nächsten Saison bleibt das Reglement konstant, erst 2026 kommt die nächste Regel-Revolution. Kombiniert mit den Entwicklungs-Beschränkungen für die Spitzenteams, wird das Feld deshalb enger zusammenrücken.
18 eng umkämpfte Monate in der Formel 1?
«Konvergenz hat die Teams immer zusammengebracht», so Horner im Gespräch mit der offiziellen Formel-1-Website. «2026 gibt es eine grosse Regel-Änderung, die wieder zu einer Divergenz führen wird. Aber bis dahin, in den nächsten 18 Monaten, wird es zwischen den vier Teams hart umkämpft sein.»
McLaren, Mercedes und auch Ferrari würden es Red Bull alles andere als leicht machen, so Horner. Umso wertvoller sei das Polster von 78 Zählern, das Verstappen auf seinen ersten Verfolger Lando Norris hat. «Mit diesem Vorsprung in die Sommerpause zu gehen, wird ihm bessere Erholung beschert haben», glaubt Horner.
Red Bull kennt seine Schwachstellen in der Formel 1
«Wir wissen, worauf wir uns konzentrieren und was wir verbessern müssen», so der Red-Bull-Teamchef. «In Spa haben wir die Pole mit sechs Zehntel Vorsprung geholt, das war dominant. Nach der Motorenstrafe haben wir mit Max Schadensbegrenzung betrieben», fasst Horner zusammen.
Den Schwachpunkt, den der enttäuschende Checo Perez darstellt, will auch Horner nicht leugnen. Trotzdem hält Red Bull mindestens für die restliche Saison am Mexikaner fest. «Wir müssen weiter mit ihm arbeiten und ihn unterstützen. Wir müssen endlich verstehen, was im Moment nicht funktioniert», so Horner.