Formel 1: So erklärt Red Bull den Fahrertausch bei AlphaTauri
Der Rauswurf von Nyck de Vries bei AlphaTauri kommt so früh in der Saison überraschend. Bei Red Bull sieht man beim Holländer in der Formel 1 kein Potenzial.
Das Wichtigste in Kürze
- Nyck de Vries verliert sein AlphaTauri-Cockpit in der Formel 1 an Daniel Ricciardo.
- Der 28-Jährige konnte die Erwartungen von Red Bull nicht erfüllen.
- Motorsport-Berater Helmut Marko sah keinen Sinn darin, noch länger zu warten.
Es hatte sich schon nach den ersten Saisonrennen abgezeichnet, seit Dienstag ist es offiziell: Die Karriere von Nyck de Vries in der Formel 1 ist nach zehn Rennen bei AlphaTauri bereits vorbei. Der Holländer muss sein Cockpit an Red-Bull-Reservist Daniel Ricciardo abtreten.
Der 28-Jährige ist einer von nur zwei Piloten neben Williams-Neuling Logan Sargeant, die noch ohne WM-Punkte dastehen. Schon Anfang Mai stieg der Druck auf de Vries, zwei Monate später ist der Ex-Formel-E-Weltmeister seinen Job los.
«Er war immer drei Zehntel langsamer»
Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko erklärt den Rauswurf gegenüber dem «Telegraaf». «Wir haben Nyck verpflichtet, weil er letztes Jahr in Monza grossartig war. Wir hatten erwartet, dass er mindestens gleich schnell sein würde wie sein Teamkollege.»
Das sei aber nicht so eingetroffen, erklärt der Österreicher. «Eigentlich war er immer drei Zehntel langsamer. Wir haben keine Verbesserung gesehen», beklagt sich Marko über die fehlenden Fortschritte bei de Vries.
Für den Holländer müsse ein anderer Massstab gelten als andere Neulinge in der Formel 1. «Er ist 28 Jahre alt, hat eine Menge Erfahrung und viel Wissen als Testfahrer in Formel-1-Autos. Ich glaube nicht, dass man ihn mit einem jungen Rookie vergleichen kann.»
Zu wenig Speed für die Formel 1?
Deshalb ist der Holländer sein Cockpit noch vor der Sommerpause schon wieder los. Stattdessen darf Daniel Ricciardo ein halbes Jahr nach seinem Aus bei McLaren wieder in der Startaufstellung stehen.
«Wir mussten etwas machen», rechtfertigt sich Marko. «Worauf sollten wir warten? Was nützen zwei weitere Rennen, wenn man keine Verbesserung sieht? Nyck ist ein sehr netter Kerl, aber der Speed war einfach nicht da.»