Formel 1: Warum die Budget-Grenze den Titelkampf entscheiden könnte
Bei Williams kommt die Budget-Obergrenze der Formel 1 ein erstes Mal zum Tragen. Am Ende könnte die Kosten-Deckelung sogar den WM-Kampf beeinflussen.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit dem Vorjahr gilt in der Formel 1 eine strenge Budget-Obergrenze.
- In der laufenden Saison dürfen die Teams rund 141 Millionen Franken investieren.
- Bei Überschreitungen droht ein Punktabzug – das könnte die WM-Entscheidung beeinflussen.
Fällt die WM-Entscheidung in der Formel 1 am Saisonende nicht auf der Strecke, sondern beim Steuerprüfer? Vor dem Aserbaidschan-GP am Sonntag (13.00 Uhr) geistert das Thema der Budget-Obergrenze einmal mehr durch das Fahrerlager.
Schon seit Wochen wird in der Königsklasse heftig über die Kosten-Deckelung diskutiert. Mehrere Teamchefs fordern angesichts der Inflation eine Anhebung der Budget-Grenze. Red-Bull-Boss Christian Horner warnte sonst sogar vor schrumpfenden Starterfeldern.
Williams wird erstes Opfer der Kosten-Deckelung
Die Fronten in der Diskussion um mehr Budget für die Formel-1-Teams sind verhärtet. Unterdessen wird die Kosten-Grenze ein erstes Mal aktiv. Am Dienstag verhängte die «Cost Cap Administration» die erste Strafe wegen eines Verstosses.
Das Williams-Team muss ein Bussgeld in Höhe 25'000 Dollar – rund 24,400 Franken – entrichten. Der britische Traditionsrennstall hatte seine Finanzunterlagen für die vergangene Saison nicht fristgerecht eingereicht.
Während der Williams-Verstoss minimal – und die Strafe entsprechend gering – ist, hat die CCA weitaus potentere Strafen in petto. Die kommen zur Anwendung, wenn eines der Teams die erlaubte Budget-Grenze von 141,2 Millionen Dollar überschreitet.
Muss die Formel 1 wieder auf den Weltmeister warten?
Der Strafenkatalog liefert eine ganze Reihe von möglichen Konsequenzen: Auch bei einer Überschreitung könnte die Formel 1 eine Geldstrafe gegen das Team verhängen. Möglich wäre aber auch ein Abzug von Punkten – für das Team oder für die Fahrer.
Damit könnte am Saisonende die Budget-Grenze über den Weltmeister entscheiden: Hat das Team des Champions die 141-Millionen-Marke überschritten, könnten Punktabzüge drohen. Dann steht der Weltmeister womöglich erneut erst Wochen später fest.