Carlos Sainz entscheidet sich nach seinem Ferrari-Aus für Williams und damit gegen Audi und Sauber. Für das ambitionierte Projekt ein herber Rückschlag.
Carlos Sainz Williams Sauber
Carlos Sainz fährt ab nächstem Jahr für Williams – und nicht für Sauber. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Audi wollte Carlos Sainz unbedingt als Speerspitze für sein F1-Projekt gewinnen.
  • Der Spanier entscheidet sich nach seinem Ferrari-Aus aber für Williams.
  • Die Absage an den deutschen Auto-Giganten ist eine Blamage für Audi. Ein Kommentar.
Ad

Nichts hat man bei Audi in den vergangenen Monaten unversucht gelassen, um Carlos Sainz zu überzeugen. Der deutsche Automobil-Gigant soll laut italienischen Medien ein Monster-Gehalt geboten haben. Doch der Spanier entscheidet sich für Williams, wo er offenbar nur rund die Hälfte des Audi-Salärs kassieren soll.

Hättest du Carlos Sainz gerne bei Sauber gesehen?

Dabei hatte Audi bei Sauber zuletzt sogar noch einen alten Bekannten von Sainz installiert: Mit Mattia Binotto wird der ehemalige Ferrari-Teamchef des Spaniers ab 1. August die Geschicke beim kriselnden Schweizer Rennstall lenken. Auch das stimmte ihn nicht um.

Die Absage des monatelang als Wunschfahrer umworbenen dreimaligen Grand-Prix-Siegers ist eine Blamage. Es ist ein klares Anzeichen, dass die Aussichten bei Audi und Sauber für die gemeinsame F1-Zukunft nicht allzu rosig sind.

Denn natürlich werden alle drei Teams, die um Sainz geworben hatten, die Karten offengelegt haben. Das war neben Williams und Audi/Sauber auch noch Alpine, wo Flavio Briatore sogar einen Mercedes-Motorendeal einfädelte. Von den drei Bewerbern hatte ganz offensichtlich Williams die besten Argumente.

Bei Sauber keine Wende in Sicht

Fairerweise sei gesagt, dass das britische Traditionsteam einen klaren Aufwärtstrend zeigt. Zugleich herrscht, anders als bei Sauber und Alpine, eine gewisse Stabilität in der Führungs-Etage. Und mit Mercedes hat man langfristig einen verlässlichen Motoren-Lieferanten.

Carlos Sainz Formel 1
Carlos Sainz wechselt zu Williams. Auch Sauber und Alpine waren am Spanier dran. - keystone

Trotzdem ist es eine Peinlichkeit, die ihresgleichen sucht, dass Audi mit dem britischen Privatier nicht mithalten konnte. Dass der Einblick, den man Sainz im Verlauf der Verhandlungen gewährt hat, den Spanier abgeschreckt hat. Dass ihn selbst ein kolportiertes 20-Millionen-Angebot nicht überzeugen konnte.

Es zeigt, dass die Dinge bei Audi und Sauber ganz fürchterlich im Argen liegen. Sainz glaubt ganz offensichtlich nicht daran, dass man beim Schweizer Rennstall mit dem deutschen Motoren-Partner die Wende zeitnah schafft. Und das ist ein ganz, ganz schlechtes Zeichen für die F1-Pläne des Automobil-Giganten ...

Mathias Kainz
Mathias Kainz ist Sportredaktor bei Nau.ch. - Nau.ch
Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Flavio BriatoreCarlos Sainz1. AugustMercedesFerrariPartnerSauberAudi