Neben Zhous Horror-Crash sorgt in Runde 1 des Silverstone-GP auch ein Klimaprotest für Aufsehen. Lewis Hamilton unterstützt das Anliegen – nicht aber die Art.
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Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton wird beim Grossen Preis von Grossbritannien Dritter. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Beim Silverstone-GP der Formel 1 kommt es in der ersten Runde zu einem Klimaprotest.
  • Sieben Aktivisten stürmen die Rennstrecke und begeben sich in Lebensgefahr.
  • Von Lewis Hamilton gibt es im Anschluss Lob, jedoch nicht für die Art und Weise.
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Runde 1 des Grossen Preises von Silverstone lieferte am Sonntag gleich in zweierlei Hinsicht schockierende Bilder.

Empfinden Sie die Formel 1 als sicher?

Zuerst rutscht Zhou Guanyu kopfüber von der Strecke und fliegt in den Streckenzaun. Der Chinese kommt nach dem Horror-Crash mit dem Schock davon.

Und dann stürmen Klimaaktivisten wenige Hundert Meter weiter hinten auf die Rennstrecke! Es kommt beinahe zu weiteren wüsten Szenen.

Auf der Rennstrecke von Silverstone kommt es während des Rennens der Formel 1 zu einem Klimaprotest. Das Video zeigt den Blick aus dem Cockpit von Esteban Ocon (Alpine). - Twitter/@ScenarioSeven

Denn die sieben Aktivisten suchen sich nicht irgendeine Stelle aus, sondern die «Wellington Straight». Diese ist neben der «Hangar Straight» die erste von zwei längeren Geraden in Silverstone.

Weil die Formel-1-Piloten infolge des Zhou-Crashes unter Roter Flagge langsam fahren, hält sich die Gefahr schliesslich in Grenzen. Es hätte aber auch anders kommen können.

Klimaprotest auf der ersten Geraden

Die Rote Flagge wurde – glücklicherweise – wenige Sekunden vor Einfahrt der Führenden in die «Wellington Straight» ausgelöst. Heisst: Die Formel-1-Boliden standen unmittelbar davor, mit deutlich mehr als 200 Stundenkilometern auf die Aktivisten zuzufahren!

Das Ganze geschieht in der ersten Runde, in der normalerweise viele Zweikämpfe stattfinden und nebeneinander gefahren wird – insbesondere auf den Geraden – so wie normalerweise auch auf der «Wellington Straight» in Silverstone.

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Klimaaktivisten stürmen die Rennstrecke in Silverstone. Lewis Hamilton zeigt Verständnis, jedoch nicht für die Art und Weise des Protests. - Twitter/@JustStop_Oil

Nach dem Rennen sind Kritik, Ärger und allen voran das Unverständnis über die Protestaktion gross. Die verhafteten Klimaaktivisten erhalten aber auch lobende Worte – und das ausgerechnet von höchster Stelle.

Lewis Hamilton: «Ein Hoch auf die Demonstranten!»

Auf der Pressekonferenz nach dem Rennen angesprochen, sagt der Drittplatzierte Lewis Hamilton kurz und knapp: «Ein Hoch auf die Demonstranten!»

Es brauche «mehr Leute wie sie», kommentiert der Rekord-Weltmeister der Formel 1. Der Brite ruft selbst seit Jahren zu mehr Umweltschutz auf. In der Formel 1 treibt Lewis Hamilton das Anliegen unter anderem mit Sebastian Vettel an.

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Lewis Hamilton unterstützt den Aufruf zu mehr Klimaschutz, wünscht sich aber keine Aktivisten auf der Rennstrecke. - Keystone

Am Abend stellt der 37-Jährige auf Instagram dann (doch) noch klar, dass auch er kein Fan der beim Silverstone-GP angewendeten Methode ist.

«Wie wir heute gesehen haben, ist es ein sehr gefährlicher Sport», schreibt der Mercedes-Fahrer. Er unterstütze immer diejenigen, die für das einstehen, an das sie glauben. Doch es müsse «auf eine sichere Weise getan werden. Bitte springt nicht auf unsere Rennstrecken, um zu protestieren, wir wollen euch nicht in Lebensgefahr bringen.»

Formel 1 will bis 2030 CO₂-neutral sein

Der gleichen Meinung ist Premierensieger Carlos Sainz. Der Ferrari-Pilot weist an der Pressekonferenz auf die Bemühungen der Formel 1 in Sachen Klimaschutz hin.

«Ich unterstütze das Anliegen und denke, dass die Formel 1 bereits grossartige Arbeit leistet, um bis 2030 CO₂-frei zu werden. Wir drängen die Formel 1 und die FIA dazu, Wege in diese Richtung zu finden», versichert der Ferrari-Pilot.

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Bis im Jahr 2030 will die Formel 1 klimaneutral sein. Im Bild: Carlos Sainz (Ferrari) vor Teamkollege Charles Leclerc und Sergio Perez (Red Bull) beim Grossen Preis von Grossbritannien in Si - Keystone

Harscher als die Reaktionen von Lewis Hamilton und Carlos Sainz fällt diejenige von Formel-1-Chef Stefano Domenicali aus.

«Jeder hat das Recht, Probleme anzuprangern, aber niemand hat das Recht, Leben in Gefahr zu bringen», wird der Italiener vom «Motorsport Magazin» zitiert. «Diese Aktion einer kleinen Gruppe von Menschen heute war komplett unverantwortlich und gefährlich», wütet der ehemalige Teamchef von Ferrari.

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