Mercedes: Ex-Teamchef rät Wolff zum Aufhören am Höhepunkt
Teamchef Toto Wolff sollte Mercedes jetzt, am Höhepunkt des Erfolges, verlassen. Dazu rät zumindest der frühere Formel-1-Teambesitzer Eddie Jordan.
Das Wichtigste in Kürze
- Ex-F1-Teamchef Eddie Jordan rät Toto Wolff zu einem baldigen Mercedes-Abschied.
- Besser als jetzt werde es für den Österreicher nie mehr laufen, ist Jordan überzeugt.
- Er rechnet zudem damit, dass Mercedes sein Formel-1-Engagement bald beendet.
Unter der Führung von Toto Wolff hat sich das Formel-1-Team von Mercedes zu beispielloser Dominanz aufgeschwungen. Seit sieben Jahren gewinnt das Team – allen voran Lewis Hamilton – in der Königsklasse des Motorsports nach Belieben.
Für Wolff wäre damit nun ein guter Zeitpunkt erreicht, um sich aus dem Silberpfeil-Superteam zurückzuziehen. Dazu rät ihm zumindest der ehemalige Formel-1-Teambesitzer Eddie Jordan.
«Toto ist da oben mit Frank Williams und Ron Dennis und all diesen Typen – einfach sensationell. Es wäre an der Zeit, dass er weiterzieht», rät der 72-Jährige. Besser werde es nämlich nicht mehr.
«Mach, dass du da rauskommst»
«Ich bin mir sicher, dass er der Situation langsam müde ist», meint Jordan. «Er hat all diese Weltmeisterschaften gewonnen. Und er hat um Lewis Hamilton und um das Team selbst einen richtigen Mythos aufgebaut.»
«Im Leben muss man sich vor Augen halten: Es gibt einen sehr guten Moment zum Aussteigen – und einen sehr schlechten. Und für Toto ist jetzt ein sehr guter Moment», urteilt der Ex-Teamboss.
Er rät dem Österreicher dazu, auf dem Höhepunkt aufzuhören. «Wenn ich sein Berater wäre, würde ich sagen: ‹Mach, dass du da rauskommst. Bitte, Toto – nimm dein Geld und geh. Besser als jetzt wird es in Zukunft nie mehr›.»
Steigt Mercedes aus der Formel 1 aus?
Jordan glaubt weiter daran, dass Mercedes sein Formel-1-Engagement in naher Zukunft beenden wird. «Ich bin mir sicher, dass Ineos das Team kaufen wird», so der Ex-Teamchef zu «Ziggo Sport». Seit Jahresbeginn ist Ineos Sponsor des Weltmeisterteams.
Einer der Hauptgründe für einen möglichen Abschied ist der neue Daimler-Chef Ola Källenius. Unter ihm richtete Mercedes seine Strategie grundlegend neu aus – mit Fokus auf E-Mobilität. Die Entwicklung von Verbrennungsmotoren wurde eingestellt.
Auch deswegen unterhält Mercedes seit der abgelaufenen Saison ein erfolgreiches Werksteam in der Formel E. Aus Marketing-Sicht passt das besser zur neuen Strategie als die Formel 1.
Zudem ist das Engagement der Silberpfeile in der Formel 1 ein teures Vergnügen. Rund 400 Millionen Franken kostete der Einsatz des Weltmeisterteams alleine in der Saison 2019. Zumindest das wird mit der Kostengrenze ab 2021 allerdings anders.