Red Bull in der Krise! Mercedes-Boss Wolff: «Wirklich seltsam»
Am Saisonbeginn war Red Bull noch überlegen, plötzlich geht beim Weltmeister-Team nichts mehr. Bei der Konkurrenz ist man erstaunt – und stichelt.
Das Wichtigste in Kürze
- Red Bull ist in der Formel-1-Rangordnung auf Rang vier abgestürzt.
- Mercedes-Teamchef Toto Wolff wundert sich über den Zusammenbruch.
- Der Österreicher sieht McLaren in der WM nun als Favorit.
Nach einem starken Saisonstart mit sieben Siegen aus den ersten zehn Rennen ist Red Bull völlig kollabiert: Der Weltmeister-Rennstall wartet seit sechs Rennwochenenden auf einen Grand-Prix-Sieg, die sicher geglaubten WM-Titel wackeln bedenklich. In der Konstrukteurs-Wertung ist McLaren auf acht Punkte herangerückt.
Und auch Titelverteidiger Max Verstappen muss mittlerweile in den Rückspiegel blicken. McLaren-Star Lando Norris liegt zwar nach dem Italien-GP immer noch 62 Zähler hinter dem Holländer. Die Formkurve spricht aber ganz klar für den Briten und gegen einen vierten Verstappen-Weltmeistertitel in Serie.
In Monza war Red Bull hinter McLaren, Ferrari und Mercedes nur noch die vierte Kraft. Der völlige Zusammenbruch des Energydrink-Rennstalls verwundert nicht nur die Protagonisten. Auch bei der Konkurrenz blickt man erstaunt jenes Team, das die Vorsaison in historischen Dimensionen dominiert hatte.
«Nicht mehr der Red Bull vom Saisonbeginn»
«Ja, es ist wirklich seltsam», wundert sich Mercedes-Teamchef Toto Wolff nach dem Italien-GP. Dort belegten Verstappen und sein Teamkollege Sergio Perez nur die Plätze sechs und acht. «Ich habe natürlich keinen Einblick hinter die Kulissen. Aber es ist ganz und gar nicht mehr der Red Bull vom Saisonbeginn, der dominiert», so Wolff.
Der Österreicher glaubt, dass die Probleme bei Red Bull schon seit Saisonbeginn bestehen. Einzig Verstappen habe das zunächst noch kaschieren können. «Max war mit seinen Fähigkeiten in der Lage, das Auto eine Zeit lang am Laufen zu halten. Aber jetzt scheint es, dass sie zusammengebrochen sind.»
Wolff sieht McLaren in der Favoritenrolle
«Das ist zumindest das, was ich von aussen sehe, ohne zu wissen, was im Inneren passiert. Denn natürlich könnte es auch ein Ausrutscher sein», relativiert der Mercedes-Teamchef. «Aber das war eines der schlechtesten Rennen, die wir von Red Bull seit vielen Jahren gesehen haben. Sie hatten einfach keine Pace», so Wolff.
Abschreiben will der Österreicher den Verstappen-Rennstall aber noch nicht. «Wir hatten zwei Jahre, in denen nichts funktionierte, und Ferrari vor ein paar Rennen noch. Sie sind ein starkes Team, und ich bin sicher, es wird wieder bessere Rennen geben. Aber McLaren ist jetzt eindeutig der Favorit auf die Konstrukteurs-WM.»