Red Bull sieht Vorteile in eigenem Motor: «Teure Entscheidung»
Ab 2026 setzt Red Bull in der Formel 1 seine eigenen Motoren ein. Der Aufbau einer Triebwerks-Abteilung ist teuer – bringt langfristig aber Vorteile.
Das Wichtigste in Kürze
- Red Bull wird ab 2026 auch als Motoren-Hersteller in der Formel 1 antreten.
- Das eigene Triebwerk wird mit Unterstützung von Ford entwickelt.
- Teamchef Christian Horner sieht Vorteile – warnt aber auch vor der Umstellung.
Aktuell ist Honda noch Motoren-Partner von Red Bull – allerdings schon in einem eigenwilligen Konstrukt. Die von Honda entwickelten Motoren werden mittlerweile in der Red-Bull-Fabrik in Milton Keynes aufgebaut.
Das ist die Spätfolge von Hondas Rückzug und kurz darauf folgender Rückkehr in die Formel 1. Nach der Saison 2021 zogen sich die Japaner zurück, kein ganzes Jahr später war man wieder dabei. Nur: Red Bull stellte zwischenzeitlich schon andere Weichen.
Red Bull musste «teure Entscheidung» treffen
Ab 2026 wird das aktuelle Weltmeister-Team mit Honda zusammenarbeiten. Dafür entsteht hausintern ein eigener Motor, der US-Hersteller liefert Know-How für Batterien und andere Hybrid-Komponenten. Honda bleibt aussen vor und beliefert ab 2026 Aston Martin.
Die Entscheidung, einen eigenen Motor zu bauen, war keine einfache. «Es war sicherlich eine teure Entscheidung», sagt Teamchef Christian Horner zu «Motorsport.com». «Aber es geht darum, unser Schicksal längerfristig selbst in die Hand zu nehmen.»
Denn der Honda-Rückzug stürzte Red Bull unverschuldet in die Krise. Plötzlich drohte die Rückkehr zum Kundenteam-Dasein. Das wollte man nach den Erfahrungen als Renault-Motorenkunde aber vermeiden.
Nur Ferrari baut alles am gleichen Standort
Stattdessen investierte man in eine eigene Motoren-Abteilung – und freut sich auf die Vorteile. «Das bringt uns – abgesehen von Ferrari – in eine einzigartige Position: Alles entsteht unter einem Dach, auf einem Campus.»
Nur die Scuderia entwickelt Chassis und Motor am gleichen Standort. «Das führt zu Effizienzsteigerungen und Synergien. Nicht einmal bei Mercedes sind Chassis und Motor im gleichen Besitz oder befinden sich auf dem gleichen Gelände.»
Kurzfristig werde man zwar unter der Umstellung leiden, befürchtet Horner. «Ich denke, es wird ein wenig dauern, bis sich der Nutzen davon wirklich zeigt. Aber es war zu 100 Prozent die richtige Investition», so der Red-Bull-Teamchef.