Red Bull spottet: FIA-Hilfe für Mercedes «nach hinten losgegangen»
Vor dem Kanada-GP reagiert die FIA auf die Hoppel-Autos. Die neuen Richtlinien sorgen für Debatten – und für Schadenfreude von Red Bull in Richtung Mercedes.
Das Wichtigste in Kürze
- Die FIA hat beim Kanada-GP neue Regeln gegen das Hoppeln der Formel-1-Autos angekündigt.
- Die sollen vor allem Mercedes helfen: Die Silberpfeile leiden besonders unter dem Problem.
- Bei Red Bull glaubt man aber, dass die neuen Regeln für Mercedes ein Eigentor sind.
Die erste Saison der neuen Formel-1-Generation hat gleich eine hitzige Regel-Debatte ausgelöst: Die «hoppelnden» Ground-Effect-Autos sorgen bei Fahrern für Rückenschmerzen und bei Ingenieuren für rauchende Köpfe.
Vor dem Kanada-GP hat auch die FIA auf das Problem reagiert und eine neue Technische Direktive erlassen. Damit soll das Problem mittelfristig gelöst werden – auch wenn es Vorwürfe gibt, die FIA würde Mercedes damit bevorzugen.
Hatte Mercedes von der FIA eine Vorwarnung?
Denn: Die Silberpfeile sind vom «Porpoising» stärker betroffen als die Konkurrenz und forderten die FIA mehrfach zum Einschreiten auf. Hinzu kam, dass Mercedes in Kanada schon Teile dabei hatte, die der erst bei der Anreise veröffentlichten Direktive entsprachen.
Bei Red Bull unterstellte man den Silberpfeilen deshalb, vom Weltverband vorab Informationen erhalten zu haben. Langfristig macht man sich aber keine Sorgen – sondern hält die FIA-Intervention sogar für ein Mercedes-Eigentor.
Denn: Wer sein Porpoising nicht in den Griff bekommt, könnte von der FIA zu mehr Bodenfreiheit gezwungen werden. Das kostet Performance. «Der Schuss ging nach hinten los», meint Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko gegenüber «Motorsport.com».
Red Bull will keine FIA-Interventionen
Der Österreicher wünscht sich trotzdem, dass die FIA die Porpoising-Debatte den Teams überlässt. «Es ist nicht korrekt, mitten in der Saison die Regeln zu ändern. Die FIA kann nicht unsere Setups beeinflussen, nur um einem Team zu helfen.»
«Dieses eine Team sollte seine Probleme selbst lösen, statt die anderen Teams zu benachteiligen», so Marko. Bei Red Bull habe man mit dem Hoppeln fast keine Probleme – es sei also durchaus machbar.