So will Red Bull in der Formel 1 die Lücke zu McLaren schliessen
Red Bull ist in der Formel 1 derzeit bestenfalls die zweite Kraft hinter McLaren. Intern wird fieberhaft daran gearbeitet, die grösste Schwäche auszumerzen.

Das Wichtigste in Kürze
- Max Verstappen musste sich in Australien mit Rang zwei begnügen.
- Red Bull hat erkannt: Man hat klaren Rückstand auf McLaren.
- Die Probleme sind bekannt – das Team hofft, sie zeitnah zu lösen.
Mit einem zweiten Platz beim chaotischen Saison-Auftakt in Melbourne betrieb Max Verstappen im unterlegenen Red Bull Schadensbegrenzung. Gegen McLaren war in Sachen reiner Rennpace in Australien kein Kraut gewachsen. Doch das Wetter-Chaos, ein starkes Qualifying und Oscar Piastris Regen-Patzer halfen dem Weltmeister vorwärts.
Insgesamt zeigte der Australien-GP aber klar, dass McLaren in der Formel 1 derzeit eine Klasse für sich ist: Der MCL39 bringt die Reifen blitzschnell ins richtige Arbeitsfenster, ohne sie gnadenlos zu verheizen. Vor allem zum Stint-Ende hin ist die Leistungsfähigkeit der Pirelli-Pneus am Papaya-Renner unschlagbar.

Kein Wunder also, dass man genau diesen Bereich bei Red Bull schon als Entwicklungspriorität identifiziert hat. Das allerdings nicht erst nach dem Australien-GP – sondern schon nach den Testfahrten in Bahrain. Denn bereits dort war bei den Longruns klar ersichtlich, dass McLaren der Massstab ist.
Red Bull «in drei bis fünf Rennen» auf McLaren-Niveau?
«Wir wussten von den Bahrain-Tests, dass McLarens ein ganzes Stück schneller war als wir», so Red-Bull-Motorsport-Berater Helmut Marko zu «Viaplay». «Ich würde sagen, dass wir den Rückstand von einer halben Sekunde auf zwei oder drei Zehntel reduziert haben. Wir können ihnen sechs bis acht Runden folgen – aber dann setzt der Reifenverschleiss ein.»

Genau dieser Reifenverschleiss – mit dem in Australien auch Mercedes und Ferrari kämpften – ist aktuell das Hauptproblem. «Aber wir kennen die Probleme und arbeiten hart», so Marko weiter. «In drei bis fünf Rennen können wir sie hoffentlich beheben. Dann sollten wir ein Auto auf dem gleichen Niveau wie McLaren haben», so der Österreicher.
Neues Auto ein Fortschritt im Vergleich zum Vorjahr
Allerdings ist man bei Red Bull nach dem ersten Saisonrennen durchaus zufrieden. Denn der RB21 scheint eine deutlich verlässlichere, einfacher zu handhabende Plattform zu sein als sein Vorgänger. Das war auch daran zu erkennen, wie stark sich zumindest Verstappen von Freitag auf Samstag verbessern konnte.

Teamchef Christian Horner freut sich über diesen Fortschritt. «Wenn man ein Auto hat, das gut ausbalanciert ist, sieht die ganze Welt anders aus. Es gibt nicht diese fiesen Ausbrüche, die es noch beim RB20 gab», so der Brite. «Das gibt uns eine gute, dynamische Plattform, um das Auto im Saisonverlauf weiterzuentwickeln.»