Djokovic erhielt falsche Informationen zur Einreise
Das Wichtigste in Kürze
- Tennis Australia verschickte eine Anleitung zur Umgehung der Impfpflicht in Australien.
- Doch diese war falsch und wurde Djokovic zum Verhängnis.
- Eine Infektion in den letzten sechs Monaten reicht nämlich nicht aus für die Ausnahme.
Mit einer Ausnahmegenehmigung wollte Tennisstar Novak Djokovic trotz fehlender Impfung zu den Australian Open reisen. Mit der Bewilligung vom Bundesstaat Victoria wurde er von den Grenzbehörden aber nicht ins Land gelassen. Die Beweise würden nicht ausreichen, so die Begründung. Doch wie konnte es überhaupt zu einem solchen Missverständnis kommen?
Die Antwort ist einfach: eine falsche Anleitung zur Umgehung der Impfpflicht, verschickt von Tennis Australia an alle Spieler. In dem geleakten Dokument, über das «The Herald Sun» berichtete, beschreibt der Organisator, was als Ausnahme zählt.
So dürfen Spieler, die in den letzten sechs Monaten positiv getestet worden sind, einreisen. Dies steht im Brief, den der Verband Anfang Dezember verschickt hat.
Doch das stimmt gar nicht. Wie Gesundheitsminister Greg Hunt dem Tennisverband schriftlich mitteilte, genügt eine Infektion nicht für die Ausnahmebewilligung. Personen, die in den letzten sechs Monaten Covid hatten, «gelten nicht als vollständig geimpft». Dies könne er bestätigen, schreibt Hunt im Brief von Ende November.
Tennis Australia verschickte trotzdem den Brief mit den falschen Informationen an die Spieler. Die Folge: Novak Djokovic wurde vom Flughafen direkt in ein Quarantäne-Hotel gebracht und wartet nun auf die Abschiebung.
Ist Djokovic selbst Schuld an seiner Situation?
Und er ist nicht das einzige Opfer der Fehlinformation: Auch Renata Voracova landete mit der ungenügenden Ausnahmebewilligung in Australien. Sie konnte zuerst noch einreisen und sogar an einem Vorbereitungsturnier in Melbourne teilnehmen.
Seit Freitag sitzt sie aber im gleichen Hotel wie Djokovic und muss das Land verlassen. Die Tschechin wird nicht gerichtlich gegen die Entscheidung vorgehen.