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Novak Djokovic: Mehrheit der Australier will Tennisstar rauswerfen

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Australien,

Über 80 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage wollen Djokovic aus dem Land werfen. Auch die Regierung soll in diese Richtung tendieren.

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Auch mit Plakaten teilten einige Australier ihre Meinung zu Djokovic mit. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Novak Djokovic ist zwar im Moment ein freier Mann und trainiert für die Australian Open.
  • Viele Australier wollen aber, dass ihm das Visum wieder entzogen wird.
  • Migrationsminister Alex Hawke lässt sich mit der Entscheidung aber noch Zeit.

Die gesamte Tennis-Welt schaut gebannt nach Australien. Wie entscheidet Migrationsminister Alex Hawke in der Causa Djokovic? Darf der Serbe im Land bleiben, muss er abreisen oder gar ins Gefängnis. Eine Entscheidung wird schon seit Tagen erwartet, Hawke lässt sich aber Zeit.

Dabei wäre die Entscheidung eine leichte, wenn es nach der australischen Bevölkerung gehen würde: 83 Prozent wollen die Weltnummer-Eins des Tennis rauswerfen. Dies geht aus Umfrage verschiedener australischer Medien mit über 60'000 Teilnehmenden hervor. Nur 17 Prozent wollen dem Serben die Möglichkeit geben, um seinen 21. Grand-Slam-Titel zu kämpfen.

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Serben feiern in Melbourne den Sieg von Novak Djokovic vor Gericht. - Keystone

Auch aus der Politik tönt es ähnlich: Eine Quelle aus der Liberal Party von Premier Morrison sagte «The Age», die Regierung «tendiere stark» zur Widerrufung des Visums. Finanzminister Simon Birmingham meinte gegenüber «Channel 9», die Regeln seien «glasklar»: «Ausländer, die nach Australien reisen, müssen geimpft sein, ausser sie haben eindeutige und gültige medizinische Ausnahmegenehmigung.»

In Australien sind über 90 Prozent der Erwachsenen gegen das Coronavirus geimpft. Trotzdem wird das Land aktuell von der Omikron-Welle überrollt. Zuvor ist es durch die strikte Zero-Covid-Politik kaum zu Ansteckungen gekommen. Dafür verbrachten viele Australier Monate im Lockdown.

Djokovic in drei Ländern im Fokus der Justiz

Novak Djokovic wollte am Mittwoch vergangener Woche nach Australien einreisen, wurde aber in ein Hotel für illegale Migranten gebracht. Die Beweise für die Ausnahmegenehmigung für die Impfpflicht waren laut den Grenzbeamten nicht ausreichend.

Ein Gericht machte die Annullierung des Visums wegen Verfahrensfehler wieder rückgängig. Seither trainiert der Serbe wieder und bereit sich auf die am Montag beginnenden Australian Open vor. Migrationsminister Alex Hawke kann eine Teilnahme aber noch unterbinden, indem er das Visum widerruft. Sollte er dies tun, haben Djokovics Anwälte bereits angekündigt, dagegen vorzugehen.

Djokovic steht aber nicht nur in Australien im Fokus der Justiz. Serbien ermittelt, weil der Tennisstar wissentlich Corona-positiv ein Interview gab. In Spanien soll er, weil er ungeimpft ist, ebenfalls illegal eingereist sein.

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