Papa Djokovic: Australier «wollen Novak wie Jesus kreuzigen»
Die Affäre um Novak Djokovic und seine drohende Abschiebung aus Australien hat Serbien fest im Griff. Sein Vater wettert, sogar der Präsident schaltet sich ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Novak Djokovic (34) droht wegen eines ungültigen Visums die Ausschaffung aus Australien.
- Der Tennis-Superstar wartet in einem Migranten-Hotel auf eine Entscheidung.
- Sein Vater Srdjan (61) stilisiert ihn zu einem Märtyrer hoch.
Wird die drohende Abschiebung von Novak Djokovic aus Australien nun zu einer diplomatischen Krise? In Belgrad spitzt sich die Lage zu – am Nachmittag ist offenbar eine Demonstration in Belgrad geplant.
Zu dieser ruft Novaks Vater Srdjan am Donnerstag bei einer Pressekonferenz auf. «Wir halten eine grosse Versammlung vor dem Rathaus ab. Kommt alle und unterstützt Novak, seine Seele, seinen Körper, sein Herz!»
Papa Djokovic: «Wollen ihn wie Jesus kreuzigen»
Der 61-Jährige stilisiert seinen Sohn dabei schon fast zum Volkshelden hoch: «Novak ist das Herz von Serbien, Novak ist Serbien», sagt er an der Pressekonferenz. «Er ist nicht nur Serbien, er ist die ganze freie Welt.»
Sein Sohn sitze in einem Rattenloch und warte auf die Abschiebung, so Djokovic Senior. «Es ist dreckig, voller Ungeziefer und mit furchtbarem Essen. Sie erlauben ihm nicht, in ein besseres Hotel oder ein Miethaus umzuziehen.»
Auch eine Botschaft des 34-Jährigen verliest die Familie. Novak lasse aus seiner Unterkunft im Migranten-Hotel in Melbourne verlauten: «Gott sieht alles – mein Segen ist geistlich!» Die Australier seien dagegen «nur mit materiellem Reichtum gesegnet».
Die Familie unterstellt, dass es Australien gar nicht um die Einhaltung von Corona-Vorschriften gehe. «Sie wollten Novak und ganz Serbien unterwerfen, auf die Knie zwingen. Jesus ist gekreuzigt worden – und jetzt wollen sie Novak auf die gleiche Weise kreuzigen.»
Auch der Präsident schaltet sich ein
«Novak hat kein Gesetz gebrochen», ist sein Vater angesichts der drohenden Ausschaffung überzeugt. «Er ist ein Gefangener dieser Schweine, sie haben ihm alles weggenommen ausser dem Telefon. Die freie Welt muss sich erheben!»
Auch der Präsident von Serbien hat sich mittlerweile in den Vorfall eingeschaltet. Aleksandar Vucic telefonierte noch in der Nacht mit Djokovic. Zudem bestellte er am Donnerstag den australischen Botschafter ein und forderte die Freilassung des 34-Jährigen.