Der Grand-Slam-Rekord von Roger Federer wackelt. Gut möglich, dass er 2020 bereits übertroffen wird. Gibts sogar bald einen Gleichstand der Legenden?
Das Wichtigste in Kürze
Nadal (19 Titel) und Djokovic (17) kommen Federers Rekord (20) immer näher.
In einem Jahr könnten alle drei Legenden gleich viele Grand-Slam-Titel haben.
Dazu müsste Nadal die French Open gewinnen, Djokovic die restlichen drei Majors.
Es ist kaum zu glauben, aber Roger Federer ist der jüngste Spieler aller Zeiten, der 17 Grand-Slam-Titel gewonnen hat. In Wimbledon 2012 war das, damals war der Maestro zarte 30 Jahre und 11 Monate alt. Zum Vergleich: Rafael Nadal war bei seinem 17. Major 32 Jahre alt, Novak Djokovic gar 32 Jahre und acht Monate.
38. Erster Sieg gegen Lleyton Hewitt an den Swiss Indoors Basel 2000 – Dreimal verliert Roger Federer zu Beginn seiner Karriere gegen die spätere Weltnummer 1, Lleyton Hewitt. Bei den Swiss Indoors in Basel kann er den wilden Australier im Halbfinal endlich einmal bezwingen. In einem knappen Dreisätzer und einem 8:6 im Tiebreak des letzten Durchgangs ringt er Hewitt nieder. - Keystone
37. Überragende Vorstellung gegen Del Potro an den Australian Open 2009 – Ein schwieriges Los erwartet Roger Federer im Viertelfinal der Australian Open 2009. Doch der Schweizer fegt den 21-jährigen Argentinier regelrecht vom Platz: 6:3, 6:0, 6:0 lautet das Verdikt, das in den Medien später als «Tennis-Lektion» bezeichnet wurde. - Keystone
36. Wimbledon-Halbfinal gegen Rafael Nadal 2019 – Roger Federer reiht zwischen 2015 und 2019 unglaubliche sieben Siege gegen Rafael Nadal aneinander. Bis er im Halbfinal der French Open seine Grenzen auf Sand aufgezeigt bekommt. Nur einen Monat später stellt Federer aber bereits wieder klar, wie die Rangordnung abseits der roten Asche ist. Er besiegt Nadal im Wimbledon-Halbfinal 2019 mit 7:6, 1:6, 6:3 und 6:4. - Keystone
35. Erster Masters-Titel gegen Marat Safin in Hamburg 2002 – Seinen ersten Titel der zweithöchsten Kategorie holt Roger Federer gegen einen Gegner, den er während seiner Karriere sehr gut im Griff hat: Marat Safin. Am Masters 1000 von Hamburg, das 2009 auf ATP 500 herabgestuft wird, setzt sich der Schweizer im Final mit 6:1, 6:3 und 6:4 durch. - Keystone
Kommt es an den US-Open-Halbfinals zum Duell von Stan Wawrinka und Roger Federer? - Keystone
33. Unmöglicher Sieg im Halbfinal gegen Nikolai Dawidenko bei Roland Garros 2007 – Immer wieder in seiner Karriere gewinnt Roger Federer Matches, die er eigentlich hätte verlieren müssen. Eines davon ist der French-Open-Halbfinal 2007, den der Maestro 7:5, 7:6 und 7:6 für sich entschied. In jedem Satz liegt er mit Break zurück, kann aber zum Ende aufdrehen. Im 1. Durchgang liegt er 0:2 hinten und wehrt 10 Breakbälle ab, im zweiten kassiert er bei 4:4 das Break, kann aber gleich zurückschlagen. Im dritten Satz liegt er bereits mit 2:5 hinten, wehrt Satzbälle ab und gewinnt doch noch. Unglaublich! - Keystone
32. Sieg über Rafael Nadal auf Sand im Final von Madrid 2009 – Siege gegen Rafael Nadal sind nicht einfach zu holen, auf Sand sowieso nicht. Einen seiner zwei Triumphe auf der roten Asche gelingt Roger Federer auf den etwas schnelleren Plätzen von Madrid. Im Final von 2009 besiegt er den «Stier von Manacor» satt mit 6:4 und 6:4. - Keystone
31. Sieg über Marc Rosset in Sydney 2001 – Ausgerechnet gegen Marc Rosset verliert Roger Federer seinen ersten Final. Im Jahr 2000, am ATP-Turnier von Marseille. Der 19-Jährige weint, ist sich sicher, dass er nie ein Turnier werde gewinnen können. Das ist natürlich weit gefehlt. Und auch gegen Rosset kann sich Federer revanchieren. 2001 besiegt er seinen Landsmann und Davis-Cup-Teamkollegen am ATP-Turnier von Sydney erstmals. - Keystone
30. Erster Sieg gegen die Weltnummer 1 in Miami 2002 – Am ATP-Turnier von Key Biscayne 2002 schlägt Roger Federer mit Lleyton Hewitt erstmals eine amtierende Weltnummer 1. Der Schweizer ist damals die Weltnummer 14 und überglücklich: «Es ist toll, dass ich die Nummer 1 geschlagen habe. […] Jetzt will ich möglichst schnell in die Top Ten und mich da etablieren.» Den Final gegen Andre Agassi verliert Federer dann aber. - Keystone
29. Erster Turniersieg als Vater in Cincinnati 2009 – Am 23. Juli 2009 kommen Roger Federers Töchter Myla Rose und Charlene Riva zur Welt. Genau einen Monat und einen Tag später gewinnt er sein erstes Turnier als frischgebackener Vater. Am 24. August 2009 setzt er sich im Final von Cincinnati mit 6:1 und 7:5 gegen Novak Djokovic durch. - Keystone
28. Erster Titel am Tennis Masters Cup 2003 – Lediglich 88 Minuten braucht Roger Federer für seinen Finalsieg am Masters Cup in Houston 2003. Mit 6:3, 6:0, 6:4 fegt er Andre Agassi vom Platz, der später in seiner Biografie über Federer sagt: «Er kann in einen Gang schalten, den andere Spieler schlicht nicht haben». Es ist Federers erster Titel am Tour-Finale, weitere fünf werden folgen. - Keystone
27. Dreht 0:2 gegen Benneteau und gewinnt danach Wimbledon 2012 – Seinen letzten Grand-Slam-Titel vor der Durststrecke 2012-2017 muss sich Roger Federer hart erkämpfen. Gegen Julien Benneteau liegt der Schweizer mit 0:2 Sätzen hinten und steht mehrmals nur zwei Punkte vor dem Ausscheiden. Am Ende setzt er sich mit 4:6, 6:7, 6:2, 7:6 und 6:1 durch. Seinen 17. Grand-Slam-Titel sicherte sich Federer einige Tage später. - Keystone
26. Erster Sieg gegen Angstgegner David Nalbandian in Houston 2003 – Zu Beginn von Roger Federers Karriere ist David Nalbandian sein Angstgegner. Mit den harten, flachen Schlägen des Argentiniers kommt Federer einfach nicht zurecht. Fünf Niederlagen setzt es für den Schweizer, bevor er den Nalbandian-Fluch brechen kann. Und wie. Am Masters Cup von Houston 2003 schiesst er den Argentinier mit 6:3 und 6:0 vom Platz. - Keystone
25. Sieg nach 0:2-Satzrückstand gegen Tommy Haas an den French Open 2009 – Was bei Roger Federers French-Open-Titel von 2009 gerne vergessen geht: um ein Haar wären seine Träume schon im Achtelfinal zu Ende gewesen. Gegen einen entfesselt aufspielenden Tommy Haas verliert er die ersten beiden Sätze 6:7 und 5:7. Der Deutsche hat im 3. Satz einen Breakball zum 5:3, der ihm wohl den Sieg gebracht hätte. Doch Federer wehrt den Ball mit einem wunderbaren Inside-Out auf die Linie ab, dreht das Match, gewinnt 6:7, 5:7, 6:4, 6:0, 6:2. Und einige Tage später holt er sich den Titel bei den French Open. - Keystone
24. Sieg über Juan Martin del Potro im Olympia-Halbfinal 2012 – Es ist ein Rekord-Spiel: Roger Federer besiegt Juan Martin del Potro im Olympia-Halbfinal 2012 mit 4:6, 7:6, 19:17. Dafür braucht der Schweizer nervenaufreibende 4 Stunden und 26 Minuten. Es ist das längste Spiel über zwei Gewinnsätze in der Open Era. - Keystone
23. Rekord egalisiert mit dem 5. US-Open-Titel 2008 – Die epische Fünfsatz-Niederlage im wohl besten Tennis-Match aller Zeiten steckt Roger Federer an den US Open 2008 noch in den Knochen. Dennoch holt sich Federer rund eineinhalb Monat später seinen 5. US-Open-Titel und seinen 13. Grand-Slam-Titel insgesamt. Mit seinem klaren Finalsieg über Andy Murray egalisiert er den Rekord von Jimmy Connors und Pete Sampras. Und stellt sein Selbstvertrauen wieder her. - Keystone
Wimbledon-Titel mit Finalsieg über Rafael Nadal 2007 – auch dieses Outfit kommt unter den Hammer. - Keystone
21. Zehnter Titel in Halle gegen David Goffin 2019 – An seinem erfolgreichsten Turnier macht sich Roger Federer in diesem Jahr endgültig unsterblich. Er schwächelt zwar in den ersten Runden, legt dann aber zu und schlägt David Goffin im Final mit 7:6 und 6:1. Fun Fact: Dank seinem 10. Titel in Halle hat der Schweizer 37 Prozent aller Austragungen des seit 1993 existierenden Turniers gewonnen. - Keystone
20. Unglaublicher Ballwechsel beim Finalsieg über Rafael Nadal an den Australian Open 2017 – Es gibt einen Ballwechsel, der definierte die Rivalität zwischen Roger Federer und Rafael Nadal neu. Im 5. Satz des Australian-Open-Finals 2017 steht es 40:40 beim Stand von 4:3 für Federer. Der Schweizer entscheidet den nächsten Punkt nach einem unglaublichen Ballwechsel für sich, erspielt sich einen Breakball und holt sich wenig später den Titel an den Australian Open. - Keystone
19. Erster Titel in Basel gegen Fernando Gonzalez 2006 – Jahrelang hatte Roger Federer versucht in Basel zu gewinnen. Erfolglos. Erst 2006, nach einer zweijährigen Basel-Pause, bricht er den Bann gegen Fernando Gonzalez mit 7:6 im 3. Satz. Beim Zeitpunkt seines ersten Basel-Erfolges ist er bereits neunfacher Grand-Slam-Sieger. - Keystone
18. Die längste Siegesserie aller Zeiten auf Sand beendet (Hamburg 2007) – Als Roger Federer im Final von Hamburg 2007 auf Rafael Nadal traf, war er der grosse Aussenseiter. Der Spanier hatte zuvor in 81 Spielen auf der roten Asche nicht mehr verloren – eine unglaubliche Serie. Doch obwohl Federer den ersten Satz verlor, setzte er ihr ein Ende. Nach dem verlorenen ersten Durchgang war er plötzlich in der «Zone»: er verlor nur noch zwei Games und siegte mit 2:6, 6:2 und 6:0. - Keystone
17. 100. Turniersieg am ATP-Turnier von Dubai 2019 – Er gibt es zwar nicht zu, doch nach seinem 99. Titel (in Basel 2018) wirkt Roger Federer leicht angespannt. Lange muss er aber nicht darauf warten, die magische Grenze zu durchbrechen. Dank einem Steigerungslauf über die ganze Woche holt er sich den Titel Nummer 100 am ATP-Turnier von Dubai. - Keystone
16. Doppel-Sieg am Laver Cup mit Rafael Nadal 2017 – Fans der beiden Tennis-Erzrivalen auf der ganzen Welt haben dem Ereignis entgegengefiebert: Roger Federer und Rafael Nadal treten am Laver Cup 2019 in Prag erstmals zusammen im Doppel an. Die beiden Superstars setzen sich knapp mit 6:4, 1:6 und 10:5 gegen Jack Sock und John Isner durch. «Das Spiel war einfach unglaublich», sagt Nadal nach der Partie. Und Federer meint: «Ich könnte mich daran gewöhnen, stets auf der gleichen Seite wie Rafa zu spielen.» - Keystone
15. Zaubersaison 2006: 12 Titel in einem Jahr – Das Jahr 2006 ist die erfolgreichste Saison in Roger Federers Karriere. Der Schweizer scheint quasi unbesiegbar, gewinnt 92 von 97 Matches und gewinnt 12 Titel. Ein Kunststück, das ihm nicht einmal Rafael Nadal und Novak Djokovic nachmachen. Unter anderem gewinnt er vier der fünf wichtigsten Turniere des Jahres: die Australian Open, Wimbledon, die US Open und den Tennis Masters Cup. - Keystone
14. Erster Grand-Slam-Titel als Vater an den Australian Open 2010 – Andre Agassi sagte einst: «Väter gewinnen keine Grand Slams». Roger Federer belehrte ihn eines Besseren. Mit einer überzeugenden Leistung holte er an den Australian Open 2010 seinen 16. Grand-Slam-Titel. Im Final besiegte er Andy Murray mit 6:3, 6:4, 7:6, im ganzen Turnier gab er nur zwei Sätze ab. - Keystone
13. Erster Sieg beim Laver Cup 2017 – Der Laver Cup ist Roger Federers Herzensprojekt. Und das neue Turnierformat kommt bei Spielern, Experten und Fans gleichermassen an. Für den ersten Glanzpunkt ist denn auch Roger Federer selber besorgt. Der Schweizer trifft im letzten Spiel auf Nick Kyrgios, der mit einem Sieg ein Entscheidungsspiel erzwingen könnte. Doch Federer behält die Nerven und ringt den Australier mit 4:6, 7:6 und 11:9 nieder. - Keystone
12. Erster Titel überhaupt gegen Julien Boutter in Mailand 2001 – Nach dem verlorenen Final von Marseille 2000 dachte Roger Federer, er werde nie einen Turniersieg schaffen. Ein Jahr später ist es dann bereits soweit. Mit 6:4, 6:7 und 6:4 besiegt er Julien Boutter im Final des ATP-Turniers von Mailand, das damals noch auf Teppichbelag ausgetragen wird. - Keystone
11. Achter Wimbledon-Titel gegen Marin Cilic 2017 – In seiner Comeback-Saison 2017 gewinnt Roger Federer zum ersten Mal seit 2009 zwei Grand-Slam Titel in einem Jahr. Im Final von Wimbledon besiegte er den wohl leicht angeschlagegen Marin Cilic mit 6:3, 6:1 und 6:4. Es war der achte Wimbledon-Titel, womit er zum alleinigen Rekordhalter wird und sein 19. Grand-Slam-Titel insgesamt. - Keystone
10. Älteste Weltnummer 1 aller Zeiten in Rotterdam 2018 – Mit Erreichen der Halbfinals von Rotterdam 2018 mit einem Sieg über Robin Haase wird Roger Federer mit 36 Jahren und 6 Monaten die älteste Nummer 1 aller Zeiten. Es ist die dritte Rückeroberung der Top-Position der Tennis-Weltrangliste. Diesen Rekord baut er am 18. Juni 2018 auf 36 Jahre und 10 Monate aus. Total wird er in seiner Karriere bisher 310 Wochen als Weltnummer 1 geführt. - Keystone
Erster und bisher einziger French-Open-Sieg gegen Robin Söderling 2009 – Dieses Outfit kann bald ersteigert werden. - Keystone
8. Olympia-Gold mit Stan Wawrinka 2008 – Das Einzel-Gold bei Olympia bleibt Roger Federer bislang verwehrt. 2012 in London kommt er am nächsten, wird aber von einem entfesselten Andy Murray bezwungen. Doch Olympia ist auch eine Erfolgsgeschichte für Federer. Zusammen mit Landsmann und Freund Stan Wawrinka gewinnt er 2008 in Peking überraschend die Goldmedaille. Dabei besiegen sie ausgemachte Doppel-Spezialisten: die Bryan-Brüder in den Halbfinals und Aspelin/Johansson im Final. Nach dem Sieg kennen die Emotionen der Schweizer keine Grenzen, die Bilder von ihrem Jubel gehen um die Welt. - Keystone
7. 20. Grand-Slam-Titel gegen Marin Cilic an den Australian Open 2018 – Mit seinem Finalsieg gegen Marin Cilic erreicht Roger Federer die magische Marke von 20 Grand-Slam-Titeln. Das ist Rekord. 15 Jahre sind seit seinem ersten Major-Titel vergangen, auch das ein Rekord. Und Cilic macht es dem Schweizer nicht einfach. In fünf Sätzen setzt sich Federer durch; 6:2, 6:7, 6:3, 3:6, 6:1 gewinnt er. Es ist ein Auf-und-Ab. Umso schöner ist der Erfolg am Ende. - Keystone
6. Davis-Cup-Sieg gegen Frankreich in Lille 2014 – Der Davis Cup gehört zu den Wettbewerben, die Top-Spieler gerne etwas vernachlässigen. 2014 starteten Roger Federer und Stan Wawrinka aber auf eine Mission. Wie häufig kommt es vor, dass eine so kleine Nation gleich zwei Top-5-Spieler gleichzeitig hat, so wie die Schweiz im Herbst 2014? Nach zwei Spielen steht es im Final in Lille zwischen Frankreich und der Schweiz 1:1 – dank Wawrinka, der Tsonga in vier Sätzen schlägt. Federer muss sich Gael Monfils in drei Sätzen klar geschlagen geben. Man fragt sich: ist die Weltnummer 2 überhaupt fit? Ja, ist er. Federer/Wawrinka besiegen Benneteau/Gasquet im Doppel, danach holt Federer gegen Gasquet in seinem zweiten Einzel den entscheidenden Punkt für die Schweiz. Ein grosser Moment für eine kleine Sport-Nation. - Keystone
5. Weltnummer 1 erobert an den Australian Open 2004 – Zum Jahreswechsel 2003/04 ist an der Spitze der Weltrangliste ein Dreikampf entbrannt. Lleyton Hewitt ist weg vom Fenster, es streiten sich Juan Carlos Ferrero, Andy Roddick und Roger Federer um den Platz an der Sonne. Jeder von ihnen hat 2003 ein Grand Slam gewonnen: Ferrero die French Open, Roddick die US Open und Federer Wimbledon. Mit seinem Sieg an den Australian Open 2004 gegen Marat Safin wird der Schweizer zum ersten Mal die Weltnummer 1. Dort bleibt er unglaubliche 237 Wochen am Stück. - Keystone
4. Historischer Sieg über Pete Sampras in Wimbledon 2001 – Als Roger Federer 2001 im Achtelfinal von Wimbledon auf Pete Sampras trifft, schaut die Tenniswelt gebannt zu. Der damals 19-jährige Federer ist die Nummer 15 des Turniers, Sampras die Nummer 1, hat bereits 13 Grand-Slam-Titel auf dem Konto, hat sieben der letzten acht Wimbledon-Titel gewonnen und ist der klare Favorit. In fünf knappen Sätzen setzt sich der Aussenseiter mit 7:6, 5:7, 6:4, 6:7 und 7:5 durch, setzt das erste richtig grosse Ausrufezeichen seiner Karriere. Und beendet die Ära Sampras in Wimbledon. - Keystone
Roger Federer gewinnt 2003 seinen ersten Grand Slam-Titel. - Keystone
2. Rekord: 15. Grand-Slam-Sieg gegen Andy Roddick in Wimbledon 2009 – Andy Roddick ist eine der tragischen Figuren in der Geschichte von Roger Federers Karriere. Der hochtalentierte Amerikaner erreicht zwar fünf Grand-Slam-Finals, verliert aber deren vier. Alle gegen Federer. So auch in Wimbledon 2009. Und es ist die wohl bitterste Niederlage für Roddick. 5:7, 7:6, 7:6, 3:6, 16:14 setzt sich der Schweizer in einem Rekord-Spiel durch: Es ist der Grand-Slam-Final mit den meisten Games aller Zeiten. Für Roger Federer ist es einer der schönsten und wichtigsten Siege der Karriere: er schafft das Double French-Open/Wimbledon, das vor ihm in der Open Era nur Björn Borg und Rafael Nadal schafften und, vor allem, übertrifft er mit seinem 15. Grand-Slam-Titel die einst uneinholbar scheinende Marke von Pete Sampras – und erobert die Weltnummer 1 von Nadal zurück. - Keystone
1. Australian-Open-Sieg gegen Rafael Nadal 2017 – Seit Wimbledon 2016 hatte der verletzte Roger Federer kein ATP-Match mehr bestritten. Dementsprechend gedämpft sind die Erwartungen an sein Comeback auf die Tour, an den Australian Open 2017, zumal der Schweizer eine immens schwierige Auslosung erwischt. Doch Federer zeigt in Melbourne, als Nummer 17 gesetzt, die beste und überraschendste Leistung seiner Karriere. Auf dem Weg zum Titel besiegt er mit Tomas Berdych, Kei Nishikori, Stan Wawrinka und Rafael Nadal gleich vier Top-10-Spieler. Im Halbfinal gegen Stan Wawrinka wird er bereits so richtig gefordert, kann sich aber in fünf Sätzen durchsetzen. Und im Final gegen Nadal gewinnt er nach einem Auf-und-Ab in einem epischen Fünfsatzduell. Im entscheidenden Satz liegt er mit 1:3 zurück, ehe er aufdreht und sich den Titel in Extremis sichert. - Keystone
Eine Schwäche, die bei Rafael Nadal und Novak Djokovic kaum vorstellbar ist: Mehr als zwei Jahre Durststrecke hatte keiner der beiden bisher in seiner Karriere. Die letzten acht Majors gingen an die beiden Dominatoren der 10er-Jahre. Im Gegensatz zu Roger Federer in dem Alter, erfreuen sich Nadal und Djokovic bester Gesundheit. Und machen keine Anstalten, nachzulassen.
Novak Djokovic posiert mit dem Pokal der Australian Open in der Garderobe. - Keystone
Novak Djokovic küsst den Pokal der Australian Open. - Keystone
Novak Djokovic posiert vor der Skyline von Melbourne. - Keystone
Novak Djokovic bejubelt einen Punkt gegen Dominic Thiem. - Keystone
Novak Djokovic im Einsatz gegen Roger Federer an den Australian Open 2020. - Keystone
Novak Djokovic jubelt über seinen Titelgewinn an den Australian Open 2020. - Keystone
Novak Djokovic im Einsatz an den Australian Open. - Keystone
Novak Djokovic ballt nach einem Sieg die Faust. Foto: Michael Dodge/AAP/dpa - dpa-infocom GmbH
Novak Djokovic im Einsatz gegen Jan-Lennard Struff an den Australian Open 2020. - keystone
Novak Djokovic im Einsatz an den Australian Open 2020. - Keystone
Gedenken an Kobe Bryant: Novak Djokovic (r) und John McEnroe. Foto: Lukas Coch/AAP/dpa - dpa-infocom GmbH
Novak Djokovic beantwortet nach den Australian Open 2020 gut gelaunt Fragen. - Australian Open TV
Kaum je Topleistungen über zwei Wochen
Roger Federer selber ist zwar immer noch ein Kandidat für Titel. Er hat Nadal in den letzten acht Duellen siebenmal geschlagen. Und gegen Djokovic fehlt meist nur wenig, wenn der Körper mitmacht. Aber genau das ist der Knackpunkt: Bei ihm muss viel mehr zusammenpassen, als bei seinen beiden Hauptkonkurrenten.
Topleistungen über zwei volle Wochen abzurufen, das schafft er nicht mehr mit der unglaublichen Regelmässigkeit wie früher. Und wie das Djokovic und Nadal heute noch schaffen.
Das Jahr der Wahrheit?
Der weitere Saisonverlauf 2020 wird für den Rekord von Roger Federer immens wichtig. Und zwar aus mehreren Gründen.
Erstens: Kann der Schweizer selber noch Grand Slams gewinnen und den Vorsprung ausbauen? Besonders in Wimbledon und an den Australian Open ist er bei jeder Teilnahme einer der Top-Favoriten.
Zweitens: Können Nadal und Djokovic ihr immenses Niveau weiter halten? Wenn ja, dann wird der Rekord fallen. Bereits 2020 könnte es soweit sein, wenn der Spanier in Roland Garros zum 13. Mal gewinnt.
Was machen Thiem, Medvedev und Zverev?
Drittens: «Helfen» die jüngeren Spieler dem Maestro? Daniil Medvedev (23) und Dominic Thiem (26) pushten zuletzt Nadal und Djokovic in Major-Finals über fünf Sätze. Alexander Zverev deutete seine Klasse endlich auch an einem Grand Slam an. Wenn bald auch andere Spieler Majors gewinnen können, hilft das letztlich auch Federer.