Turban statt Grenadiersmütze: Sikh bei Geburtstagsparade der Queen
Das Wichtigste in Kürze
- An der Geburtstagsparade der Queen nahm ein Sikh-Soldat teil.
- Er durfte anstelle der Bärenfellmütze erstmals einen Turban tragen.
Erstmals hat ein Sikh-Soldat bei der jährlichen Geburtstagparade der britischen Königin Elizabeth II. einen Turban getragen. Damit erhalte er die Kriegertradition der Sikhs auch im Dienste der Queen, sagte der aus Indien stammende Charanpreet Singh Lall (22) der BBC am Samstag. Es sei eine grosse Ehre für ihn, als erster Turban tragender Sikh bei der Parade dabei zu sein, so der Soldat. Er hoffe, dass sein Auftreten mit einem speziell angefertigten Turban mehr Menschen unterschiedlicher Religionen und Kulturen dazu ermutigen werde, der Armee beizutreten.
Verbindung zwischen Hinduismus und Islam
Sikhs sind strenggläubige Anhänger einer religiösen Reformbewegung, die im 15. Jahrhundert in Nordindien entstand. Die Religion wurde von dem Wanderprediger Guru Nanak (1469-1539) begründet. Er versuchte, mit der neuen Religion eine Verbindung zwischen Hinduismus und Islam zu schaffen.
Lall, der im mittelenglischen Leicester lebt, ist ein Mitglied der Coldstream Guards, die üblicherweise eine schwarze Grenadiermütze aus Bärenfell tragen. Das älteste Regiment der britischen Armee existiert bereits seit dem 17. Jahrhundert. Schutzturbane wie der von Charanpreet Singh Lall kommen in Grossbritannien bereits andernorts in der Armee sowie bei der Polizei zum Einsatz.