Blumen auf dem Meeresgrund: Floriade Expo in Almere, Niederlanden

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Niederlande,

Eine neue Stadt extra für die Floriade Expo – und was für eine: Patchworkgärten auf 60 Hektaren Gelände mit Nahrungswäldern und Gärten auf Meeresgrund.

Wasser Promenaden Wald Brücken
Das Gelände der Floriade Expo liegt am See Weerwater und wird danach als Stadtviertel weitergenutzt – die geschaffene Infrastruktur soll erhalten bleiben. - Floriade Park/dpa-tmn

Das Wichtigste in Kürze

  • Almere in den Niederlanden ist im Sommer 2022 Gastgeber für die Floriade Expo.
  • Die Internationale Gartenausstellung zeigt zukunftsfähige Gartenideen aus aller Welt.
  • Almere besticht mit entsprechender thematischer Architektur und gepflanzten Visionen.

Almere ist eine Stadt in den Niederlanden. Hier findet im Sommer 2022 die Floriade Expo statt. Und das nicht irgendwo. Sondern in einem ganz eigenen, ganz grünen Virtel.

Vom City-Strand aus sieht man bereits die Konturen des neuesten Viertels – ein verlockender grüner Dschungel namens «Hortus», übersetzt der Garten.

Doch bevor hier die neuen Bewohner das Viertel beziehen, werden noch die rund zwei Millionen Besucher der Floriade Expo erwartet. Das Gelände am Weerwater-See erreicht man mit Auto, Bus, Fahrrad oder mit dem Boot ab dem City-Strand.

«Diese Floriade ist anderes als alle anderen zuvor», sagt Niek Roozen, der Landschaftsarchitekt der Expo. Zum ersten Mal ist dies nicht nur eine Messe, die nach einem halben Jahr wieder abgerissen wird.

«Wir bauen eine neue Stadt.» Die gesamte Infrastruktur bleibe, sagt Roozen. Diese ist nachhaltig und auf den Klimawandel angepasst. Der Architekt zeigt etwa auf die breiten Gehwege, die so angelegt sind, damit das Regenwasser schnell ablaufen kann.

Eine von Kanälen durchzogene Patchworkdecke

Das gesamte 60 Hektaren grosse Gelände wurde in Quadrate eingeteilt und alphabetisch nach den botanischen Namen der Pflanzen bepflanzt. Das T ist natürlich für die Tulpe reserviert, das versteht sich von selbst.

So entstand eine Patchworkdecke aus Gärten, durchzogen von Kanälen mit Brücken aus recycelten Materialien. «Hier will man doch später wohnen, oder?», fragt Landschaftsarchitekt Roozen.

Panoramaansicht Quatrate Meer Gärten
Eine Patchworkdecke aus Gärten: Das gesamte 60 Hektar große Gelände wurde in Quadrate eingeteilt. - Floriade Park/dpa-tmn

Neue Wälder wurden angelegt. Im Nahrungswald etwa findet man nur essbare Pflanzen.

Ganz besonders ist der Wald auf dem Wasser. Recycelte Bojen wurden mit Bäumen bepflanzt, die lässig auf dem Wasser dümpeln. Auch Podien und Bühnen für das Kulturprogramm schwimmen.

Eine Reise durch die Gärten der Welt

Gut 30 Länder errichteten einen eigenen Pavillon, in dem sie ihre Ideen für die grüne Stadt der Zukunft vorstellen. Die Expo ist wie eine Reise durch die Gärten der Welt.

Die Niederlande zeigen, wie man nachhaltig und klimaschonend mit biologischen Produkten bauen kann. China lädt zu einem Rundgang durch einen wachsenden Bambusgarten ein. Indien nimmt die Besucher mit auf eine spirituelle Reise.

Katar demonstriert in zuckerhutähnlichen Gebäuden, wie man durch traditionelle Formen und moderne Techniken die Wüsten ergrünen lässt.

Garten Beete Blumen Bäume
Das Arboretum ist die grüne Basis der Floriade – eine Pflanzen-Bibliothek voller Gerüche und Farben. - Dvan Kolck/Floriade Park/dpa-tmn

Hunderte von Ausstellern zeigen moderne Techniken für den Gartenbau und Ideen für den Klimaschutz zu Hause. Spannende neue Materialien werden präsentiert – zum Beispiel aus Paprikastängeln gebaute Flugzeugstühle oder aus Pilzen hergestelltes Leder.

Wie verwunschene Inseln in der See

Ob man alles an nur einem Tag sehen kann? Wohl kaum. Zum Glück muss man nicht alles erlaufen: Eine 850 Meter lange Seilbahn führt von einem zum anderen Ende der Floriade.

Aus den Gondeln heraus hat man einen fantastischen Blick auf das Gelände, das wie grosse verwunschene Inseln auf dem Weerwater-See von Almere zu treiben scheint. Auf der anderen Seite ragt die moderne Skyline der Stadt, unten blüht und wuchert die Natur.

«Alles gedeiht hier extra gut», sagt Landschaftsarchitekt Roozen. «Der Meeresboden ist eben extrem fruchtbar.»

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