Donald Trump: So sieht sein «Deal» mit Putin wirklich aus

Andrea Schüpbach
Andrea Schüpbach

USA,

Donald Trump verkündet, dass er mit Russland einen Deal zum Kriegs-Ende in der Ukraine abgeschlossen hat. Experte Ulrich Schmid sagt, wie dieser aussieht.

Donald Trump ukraine-krieg
China weist Trumps Aussage zurück, es gebe tägliche Gespräche im Handelsstreit. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • «Ich glaube, wir haben einen Deal mit Russland.»
  • Gibt es diesen tatsächlich? Und wie könnte dieser Deal aussehen?
  • Russland-Experte Ulrich Schmid schätzt Trumps Worte bei Nau.ch ein.

«Ich glaube, wir haben einen Deal mit Russland.» Donald Trump scheint sich mit Russland zur Beendigung des Kriegs in der Ukraine geeinigt zu haben. So zumindest erzählt der US-Präsident es in Washington.

Jetzt müsse man noch eine Vereinbarung mit Wolodymyr Selenskyj treffen, so Trump weiter.

Ein Deal zwischen Trump und Putin? Russland-Experte Ulrich Schmid von der Uni St.Gallen glaubt, dass es um Abmachungen geht, die sein Sondergesandter Steve Witkoff beim letzten Moskau-Besuch ausgehandelt hat.

Klar sei: «Diese Abmachungen haben eine prorussische Schlagseite. Die Trump-Administration ist bisher nicht durch besondere Härte gegenüber Russland aufgefallen.»

Doch wie genau sieht dieser «Deal» aus, von dem Donald Trump spricht?

Der Deal von Donald Trump spricht Russland die Krim zu

Ein Punkt: «Dieser ‹Deal› sieht für die russische Seite vor, dass die USA die Krim als Teil Russlands anerkennen. Und dass Russland die Kontrolle über die besetzten Gebiete in der Ostukraine behalten kann.»

Glaubst du, dass der Krieg in der Ukraine noch dieses Jahr endet?

Widersprüchliches sei hingegen zu hören über ein Ende der Sanktionen gegen Russland, so Schmid. Im Raum stehe etwa der amerikanische Vorschlag, das AKW Saporischschja zu übernehmen.

«Russland hat keine grossen Konzessionen gemacht», so Schmid weiter. Bisher würden noch immer die Bedingungen gelten, die Putin im Vorfeld der Bürgenstock-Konferenz gestellt hat.

«Diese Bedingungen laufen auf eine Kapitulation der Ukraine hinaus.»

«Es gibt kein Best-Case-Szenario für die Ukraine»

Es sieht aktuell überhaupt nicht gut aus für Selenskyj, der nicht bereit ist, auf den amerikanisch-russischen Vorschlag einzugehen.

Donald Trump
Wolodymyr Selenskyj stellte zuletzt klar, dass man die Krim nicht an Russland abgeben werde. Donald Trump war wenig erfreut. - keystone

Das Schlimmste, was passieren könnte, wäre, dass die USA ganz aufhören würden, die Ukraine zu unterstützen. «Wenn dann auch noch substantielle Unterstützung aus Europa ausbleibt, könnte sich die militärische Situation für die Ukraine rasch verschlechtern.»

Schmid stellt klar: «Ein Best-Case-Szenario gibt es im Moment nicht für die Ukraine.»

Darum will die Ukraine aktuell keinen Deal mit Trump

Dass sich Selenskyj derzeit nicht auf Trumps Friedens-Pläne einlässt, hat laut Schmid mehrere Gründe.

Der wichtigste ist die Tatsache, dass die amerikanische Unterstützung der Ukraine in jedem Fall brüchig geworden ist. Hinzu kommen vage Sicherheitsgarantien für die Ukraine.

Ulrich Schmid Uni Stgallen
Ulrich Schmid ist Professor für Osteuropastudien an der Universität St. Gallen. - keystone

«Es kann durchaus sein, dass die USA bewusst auf ein Scheitern der ‹Friedensverhandlungen› hinarbeiten. Sie wollen sich so schnell wie möglich aus diesem Projekt zurückziehen. Aber die Schuld am Scheitern der Ukraine zuschieben.»

Donald Trump kritisiert Wolodymyr Selenskyj scharf: «Sehr schädlich»

Während Trump den «Deal» mit Russland verkündete, unterliess er es kurz zuvor nicht, Selenskyj scharf zu kritisieren.

«Wenn er die Krim haben will, warum haben sie dann nicht schon vor elf Jahren um sie gekämpft? Als sie ohne einen Schuss an Russland übergeben wurde? Diese Aussage ist sehr schädlich für die Friedensverhandlungen mit Russland.»

Ob er sich mit dem Ukraine-Präsidenten bei den Trauerfeierlichkeiten für Papst Franziskus treffen werde, liess Trump offen. Diese findet am Samstag in Rom statt.

Kommentare

User #5789 (nicht angemeldet)

Der Fehler bei Trump/ Vance und deren geistig minderbemittelten Anhängern ist, dass sie sich von Putin haben einreden lassen, Selenskyi sei ein Diktator und könne einfach mal so wie sie die Verfassung des souveränen Staates Ukraine (und UN Gründungsmitglieds) aufheben. Das ist er nicht und er wird den Teufel tun, anstatt das auch nur zu versuchen. Das Volk würde ihn aus dem Land jagen wie Janukowitsch, der auch schon versucht hatte, wie ein Diktator den Volkswillen zu missachten. Bevor Selenskyi irgendwelche dubiosen "Deals" macht, wird er sich bei Parlament und Volk absichern. Mit jedem russischen Terroranschlag der Russen auf ukrainische Städte schwindet die Zustimmung in Parlament und Volk für irgendwelche Zugeständnisse mehr. Steigt der Hass gegen die Russen. Völlig zu Recht! Sie sind lieber tot, als Versklavte des "Russkij mir" - Grössenwahns. Zu viele sind schon im Kampf dagegen gestorben. Ihrem Andenken sind sie es schuldig.

User #2806 (nicht angemeldet)

Was würde Trump machen, wenn sein Golfplatz "annektiert", z.B. verstaatlicht würde oder Kalifornien die Unabhängigkeit ausrufen würde. Auf die Idee, den Russen die Krim zu schenken sowie die von Russland geklauten Gebiete, kann jedes Kind kommen. Das hat nichts mit Deal zu tun und dealen kann auch nur ein Ukrainer und sicher kein Ami. Die Ukraine hat mit Sicherheit keine Gebiete zu verschenken. Das bestehende Gebiet wurde der Ukraine vertraglich zugesagt. Wenn Trump Diebe, Verbrecher und Mörder unterstützt, dann reiht er sich in die gleiche Gesellschaft ein. Es ist ein primitivens, fahrlässiges Handeln von der neuen USA. Die Folgen sind bestimmt kein Frieden, weil die Ukraine sich nicht fremdbestimmen lässt. Schon gar nicht von Trump.

Weiterlesen

Donadl Trump
287 Interaktionen
Mit Kiew schwieriger
Donald Trump
44 Interaktionen
Spannungen abbauen
Wolodymyr Selenskyj Donald Trump
245 Interaktionen
«Sehr schädlich»
d
Ferienreif?

MEHR IN NEWS

Blockade
WEF
Schwab-Abgang
rutte
Treffen mit Trump

MEHR DONALD TRUMP

Donald Trump 90 Tage
22 Interaktionen
Vertrauensverlust
Harvard Donald Trump
629 Interaktionen
USA-Klage
Daniel Koch Kolumne
268 Interaktionen
Daniel Koch
a
611 Interaktionen
Angst vor Inflation

MEHR AUS USA

intel
Stellenabbau
google
Alphabet mit Gewinn
kks
1 Interaktionen
Bei US-Finanzminister