Frau unterzieht sich 15 Beauty-OPs in drei Tagen

Schönheit hat in Südkorea einen hohen Stellenwert. Viele bemühen sich, die in der Gesellschaft herrschenden Schönheitsideale zu erfüllen, wie «CNN» berichtet. Für viele junge Frauen und Männer ist es Routine, sich regelmässig Schönheitsbehandlungen zu unterziehen.

Dabei handelt es sich nicht nur um Nagel- oder Haarpflege – auch minimal invasive Verfahren sind gefragt, um ein makelloses und natürliches Aussehen zu erreichen.

Die New Yorkerin Yerim Lee stellt auf ihrem Tiktok-Konto eine eher extreme Version dieser Praxis dar. Sie unterzog sich auf einer Reise nach Seoul an drei Tagen 15 Schönheitsbehandlungen. Inzwischen hat ihr Erklärungs-Video auf Tiktok über 1,2 Millionen Aufrufe erzielt.

Lee, die bis zum Alter von 11 in Südkorea lebte und heute in New York City ansässig ist, schwört auf die Behandlungen in ihrer alten Heimat – vor allem wegen der unschlagbaren Preise. Sie erzählt, dass sie trotz Reise- und Aufenthaltskosten insgesamt spart, wenn sie sich mehrere Behandlungen in südkoreanischen Schönheitssalons gönnt.

Beispielsweise kosten Botox für Lees Stirn, Kiefer und Augenbrauen in Südkorea lediglich 70 Dollar (rund 61 Franken). Während die gleiche Menge Botox in New York City zwischen 500 und 1400 Dollar (434 bis 1215 Franken) kosten würde. Die günstigen Preise ziehen auch andere Reisende an, die während eines Aufenthalts in Südkorea ähnliche Dienstleistungen in Anspruch nehmen.

Während ihrer aussergewöhnlichen Reise in die Schönheitswelt von Südkorea erhielt Lee eine Vielzahl unterschiedlichster Eingriffe. Ihre Behandlungen variierten von der Gestaltung und Pflege ihrer Augenbrauen mit Microblades für 225 Dollar (195 Franken) über Ultherapy, einer Ultraschallbehandlung, die Merkmale definiert und die Kollagenproduktion stimuliert, für 1275 Dollar (1106 Franken).

Bis hin zu fettlösenden Injektionen und Botox-Injektionen in den Trapezmuskel, um die begehrten eckigen Schultern des Blackpink-Stars Jennie Kim zu erhalten. Die Gesamtkosten für alle ihre Eingriffe beliefen sich auf 4578 Dollar (3970 Franken).

Die steigende Nachfrage ist auch an den steigenden Zahlen der Schönheitstouristen ersichtlich, die in Südkorea ein Allzeithoch erreicht haben. So verzeichnete Südkorea im Jahr 2023 mit 605'768 Schönheitstouristen einen Anstieg von 144,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Deshalb bemüht sich das südkoreanische Ministerium für Gesundheit und Soziales darum, bis 2027 700'000 Medizintouristen anzulocken.

Trotz der vielen Vorteile warnt Lee jedoch auch vor den Risiken. Sie betont, dass die Auswahl einer seriösen Klinik und die genaue Kenntnis aller involvierten Prozesse sehr wichtig sind. Sie selbst hat Erfahrungen mit beiden Varianten von Anbietern gemacht. Den Massenabfertigungen in Fabrikkliniken und der individuellen Beratung in Boutique-Kliniken.

In ersteren würde man in kürzester Zeit lediglich das bekommen, wofür man gekommen ist – nicht mehr und nicht weniger. Doch dies setze voraus, dass man genau weiss, was man sich und seinem Körper zutraut, warnt Lee. Für Neulinge oder Reisende seien Boutique-Kliniken empfehlenswerter, in denen detaillierte Beratungen und umfangreichere Services angeboten werden.

Lee plant zudem, eine Website und Datenbank zu entwickeln, wo sie Tipps und Ressourcen für Menschen bereitstellt, die planen, für Schönheitsbehandlungen nach Südkorea zu reisen. Dies solle vor allem Nicht-Koreanisch-Sprechenden helfen, sich in dem immer grösser werdenden Markt der K-Beauty besser zurechtzufinden.