Botschafter: Italienische Flüchtlingslager in Albanien bereit

Mit monatelanger Verzögerung nehmen die italienischen Aufnahmezentren für Migranten in Albanien endlich ihre Arbeit auf.

Ankunft von Migranten auf italienischer Insel Lampedusa. (Archivbild) - AFP

«Die beiden Zentren sind ab heute bereit und einsatzfähig.» Dies sagte Italiens Botschafter in Albanien, Fabrizio Bucci, bei einem Besuch der Einrichtungen vor Journalisten. Es blieb jedoch zunächst unklar, wann die ersten im Mittelmeer aufgelesenen Migranten dort eintreffen werden.

Die Bauarbeiten der beiden Zentren in den Städten Shengjin und Gjader verzögerten sich um mehrere Monate. Die Inbetriebnahme war zunächst für Mai geplant. Sie musste jedoch wegen technischer Probleme mehrfach verschoben werden.

Migration über das Mittelmeer trifft Italien hart

In beide Lager werden den Plänen von Italiens Regierung zufolge Menschen gebracht, die zuvor von den italienischen Behörden auf hoher See auf dem Weg übers zentrale Mittelmeer nach Italien an Bord genommen wurden. Italien ist eines der Länder, die von der Fluchtbewegung aus Afrika nach Europa übers Mittelmeer besonders betroffen sind. In den beiden Einrichtungen sollen Zehntausende Menschen pro Jahr unterkommen können.

Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni war im Herbst 2022 mit dem Versprechen ins Amt gelangt, die illegale Migration nach Italien einzudämmen. Im Mittelmeer an Bord genommene Migranten sollen den Plänen zufolge zunächst in das Lager am Adria-Hafen Shengjin für eine erste Überprüfung gebracht werden. Anschliessend sollen sie in das Hauptlager in Gjader kommen. Dort will Rom exterritorial ihre Asylanträge prüfen und etwaige Abschiebungen schneller möglich machen.