US-Kongress leitet Ermittlungen gegen Trump-Verbündeten wegen Sexvorwürfen ein

Das US-Repräsentantenhaus hat eine Untersuchung zu Sex- und Drogenvorwürfen gegen den umstrittenen republikanischen Abgeordneten Matt Gaetz eingeleitet.

US-Abgeordneter Matt Gaetz. Der Abgeordnete aus dem Bundesstaat Florida sieht sich mit einer Reihe an Vorwürfen konfrontiert. - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Fall Matt Gaetz sorgt seit Tagen für Schlagzeilen.

Der Ethikausschuss der Kongresskammer gab die Untersuchung gegen den glühenden Anhänger von Ex-Präsident Donald Trump wegen möglicher Verstösse «gegen Regeln des Repräsentantenhauses, Gesetze oder andere Verhaltensstandards» am Freitag bekannt.

Es gebe «öffentliche Anschuldigungen», wonach der 38-Jährige sich womöglich «sexuelles Fehlverhalten und/oder illegalen Drogenkonsum» habe zuschulden kommen lassen, im Parlament «unangebrachte Bilder oder Videos» gezeigt, Wahlkampfmittel für persönliche Zwecke genutzt und Bestechung, unangemessene Zuwendungen oder nicht erlaubte Geschenke angenommen habe. Gaetz wies die Vorwürfe zurück und gab an, er sei Opfer von Erpressung.

Die «New York Times» hatte zuvor Justizermittlungen gegen den rechtspopulistischen Abgeordneten aus dem Bundesstaat Florida enthüllt. Im Raum steht unter anderem der Vorwurf einer sexuellen Beziehung zu einer 17-Jährigen. Medienberichten zufolge soll der für scharfe Rhetorik und polemische Auftritte bekannte Trump-Unterstützer sich zudem vor anderen Abgeordneten mit seinen sexuellen Abenteuern gebrüstet und ihnen Nacktfotos von Frauen gezeigt haben, mit denen er angeblich im Bett war.

Die Justizermittlungen gegen Gaetz begannen bereits während Trumps Amtszeit. Die Vorwürfe stehen in Zusammenhang mit Ermittlungen gegen einen Bekannten des Abgeordneten in Florida, dem Sexhandel mit Minderjährigen zur Last gelegt wird. Medienberichten zufolge soll der Mann womöglich Frauen an Gaetz vermittelt haben.

Gaetz, der bislang nicht formal beschuldigt wurde, hat die Vorwürfe entschieden zurückgewiesen. Vergangene Woche sorgte er mit der Erklärung für Aufsehen, im Zusammenhang mit den Vorwürfen seien er und sein Vater um 25 Millionen Dollar (gut 21 Millionen Euro) erpresst worden.

Politiker der Demokraten forderten Gaetz inzwischen zum Rücktritt auf. «Beenden Sie die Blamage jetzt, Abgeordneter Gaetz. Treten Sie zurück», schrieb der Abgeordnete Gerry Connolly am Freitag auf Twitter.

Gaetz trat ungeachtet des Skandals am Freitag vor Anhängern bei einem «Save America Summit» in einem Trump-Golfclub in Miami auf. Dort sagte er vor Trump-Unterstützerinnen, er werde «nirgendwo hingehen». Es handele sich um eine Schmierkampagne gegen ihn mit «wilden Verschwörungstheorien». Doch von «lügenden Medien» werde er sich nicht einschüchtern lassen: «Die Wahrheit wird obsiegen.»