Bayern München – Eberl: «Ein neues Leben geschenkt bekommen»

Um Max Eberl gab es zuletzt kontroverse Diskussionen. In einem Interview spricht der Sportboss von Bayern München jetzt über das Thema mentale Gesundheit.

Max Eberl ist Sportvorstand bei Bayern München. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Max Eberl hat sich nach seiner Erschöpfung wieder erholt, ist jetzt Bayern-Sportvorstand.
  • Er spricht über die heftige Kritik und die Vorwürfe nach seinem Wiedereinstieg.

Sportvorstand Max Eberl von Bayern München hat nach eigenen Angaben ein gesünderes Verhältnis zu seiner Arbeit als früher.

Eberl war im Januar 2022 wegen Erschöpfung freiwillig als Geschäftsführer bei Borussia Mönchengladbach ausgeschieden. Er hatte sich eine längere Auszeit und psychologische Hilfe genommen.

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Werden Max Eberl und Bayern München in dieser Saison Meister?

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«Fussball ist mir immer noch sehr wichtig. Aber nicht mehr wichtiger als meine Gesundheit und mein privater und seelischer Frieden. In gewisser Weise habe ich ein neues Leben geschenkt bekommen.» Das sagt Eberl im Fussballmagazin «11Freunde».

Bei Mönchengladbach gab Max Eberl seinen Job wegen eines Burn-outs ab. - keystone

Auf die Frage, was das konkret heisse, sagt der 51-Jährige: «Dass ich heute viel mehr im Moment lebe.» Eberl, der seit März Sportvorstand beim Bayern München ist, erklärt: «Als wir in Gladbach die Champions League erreichten, lagen sich alle um mich herum in den Armen. Mir aber schwirrten nur Fragen im Kopf herum.»

«‹Oh Gott, sind wir mit dem Kader überhaupt konkurrenzfähig? Was für Transfers muss ich jetzt machen?›» Heute kann ich mit meiner Lebensgefährtin und dem Hund im Garten sitzen – und bin ganz bei mir. Bin einfach ich! Das habe ich vierzig Jahre vorher so nie empfunden.»

Heftige Kritik an Eberl nach Wiedereinstieg

Eberl spricht auch über die konkrete Arbeit mit seinem Therapeuten. «In der akuten Phase hatte ich sehr oft Gesprächstherapie, danach ein-, zweimal pro Woche. Aber ich habe mich seitdem jeden Tag damit auseinandergesetzt.»

Der Ex-Bundesligaprofi stieg rund zehn Monate nach seiner Zeit in Mönchengladbach als Sport-Geschäftsführer in Leipzig wieder ins Fussballgeschäft ein. Eberl sah sich damals mit heftigen Vorwürfen und Fan-Anfeindungen konfrontiert.

Max Eberl wurde nach seinem Wiedereinstieg heftig kritisiert. - keystone

«Mir war klar, dass RB inhaltlich einen Gegensatz zu meinem vorigen Arbeitgeber darstellt. Ich habe auch kein Problem mit sachlicher Kritik, aber manche Reaktionen gingen entschieden zu weit», sagt er.

Max Eberl: «Wer so etwas sagt, hat keine Ahnung oder lügt»

Dem Vorwurf der bewussten Täuschung der Öffentlichkeit tritt er klar entgegen: «Unsinn! Wer so etwas sagt, hat keine Ahnung oder lügt.» Auch dass er aus finanziellen Gründen gehandelt habe, streitet er ab: «Ich verdiene sehr gut, keine Frage! Aber ich treffe keine Entscheidung in meinem Leben wegen Geld.»

Max Eberl als Sportvorstand bei Bayern München. - keystone

Eberl weiter: «Ich habe in Gladbach mehr verdient als in Leipzig. Und in München bekomme ich wiederum weniger als bei RB. Im Profifussball ist es mitunter üblich, dass Protagonisten ihren Rausschmiss aussitzen, um eine Abfindung zu kassieren.»

«Ich kann guten Gewissens sagen: Ich habe die beiden bestdotierten Verträge meines Lebens aus freien Stücken aufgelöst und auf viel Geld verzichtet.»

Tabelle

1. Bundesliga - Bundesliga (17.09.2024) Sp Tore Pkt
1. Bayer Leverkusen 34 89:24 90
2. VfB Stuttgart 34 78:39 73
3. Bayern München 34 94:45 72
4. RB Leipzig 34 77:39 65
5. Borussia Dortmund 34 68:43 63
6. Eintracht Frankfurt 34 51:50 47
7. 1899 Hoffenheim 34 66:66 46
8. FC Heidenheim 34 50:55 42
9. Werder Bremen 34 48:54 42
10. SC Freiburg 34 45:58 42
11. FC Augsburg 34 50:60 39
12. VfL Wolfsburg 34 41:56 37
13. FSV Mainz 05 34 39:51 35
14. Borussia Mönchengladbach 34 56:67 34
15. Union Berlin 34 33:58 33
16. VfL Bochum 34 42:74 33
17. FC Köln 34 28:60 27
18. SV Darmstadt 98 34 30:86 17