Ferrari 12Cilindri: Der neo-klassische Traumwagen
Der neue Ferrari 12Cilindri sieht aus wie eine zukunftsweisende Designstudie und hat doch einen klassischen 830 PS-V12 unter der Haube – ohne E, ohne Hybrid.
Das Wichtigste in Kürze
- Neuer Frontmotor-Ferrari mit cooler «Daytona»-Retro-Optik
- Irrer 6,5-Liter V12-Motor mit 830 PS und 678 Nm Drehmoment mit 9‘500 Touren
- Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in nur 2,9 Sekunden
- Preise starten deutlich über 400‘000 Franken
Mit den Namen machen es sich die Italiener oft einfach. Da heisst etwa ein Maserati »Quattroporte», weil er vier Türen hat. Ferrari tut es den Kollegen nun gleich und nennt das neueste Stück «12Cilindri» – gesprochen «dodici cilindri» – weil er, sie ahnen es: 12 Zylinder hat.
Der Ferrari 12Cilindri ist die nächste Ausbaustufe in der langen Ahnenreihe der Frontmotor-V12-Berlinettas, die die Marke aus Maranello so berühmt gemacht haben. Für viele besonders wichtig: Der Motor kommt ganz ohne Elektrifizierung, Hybridisierung oder gar Turboaufladung aus. Stattdessen gibt es eine abermalige Evolution des F140-Triebwerks, das einst im Enzo auf den Markt kam.
Der Ferrari 12Cilindri leistet 830 PS bei 9‘500 Umdrehungen
Der EU7-konforme Höchstleistungs-Motor mit 6,5 Litern Hubraum bringt es nun auf beeindruckende 830 PS und erreicht eine maximale Drehzahl von 9‘500 U/min. Den klang musste Ferrari allerdings ein Stück weit kastrieren, um die verschärften Lärmvorgaben der EU zu erfüllen.
Übertragen wird die Kraft des F140 von einem 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, das noch schneller schaltet als sein Vorgänger. Die Beschleunigung verbessert sich durch eine um 5 Prozent kürzere Getriebeübersetzung. Ferrari verspricht eine Sprintzeit von 0 auf 100 km/h in nur 2,9 Sekunden. Selbst auf 200 km/h beschleunigt der 12Cilindri in weniger als 7,9 Sekunden, wobei die Höchstgeschwindigkeit über 340 km/h beträgt.
Noch mehr fahrdynamisches Talent dank schärferer F1-Regelsysteme
Mit der Einführung des 12Cilindri verbessert Ferrari auch seine Fahrwerksregelsysteme, einschliesslich der «Side Slip Control 8», die noch schneller zwischen Grip und Slip unterscheiden und entsprechend reagieren kann. Die neue Hinterachslenkung maximiert zudem das Handling und die Sicherheit gleichermassen. Auch die Steifigkeit des Fahrzeugs wurde um 15 Prozent gegenüber dem Vorgängermodell erhöht.
Das Design ist Geschmackssache – und ein Zitat an die Vergangenheit
Das Design des Ferrari 12Cilindri dürfte Geschmackssache sein. Sehen einige in ihm nur eine beliebige Sportwagenform, die auch von Genesis und Co kommen könne, ist er für andere eine feine Evolution der aktuellen Formensprache. Die Silhouette ist etwa ähnlich der des Ferrari Roma, aber technisch raffinierter. An der Front ist die schwraze Blende ein feines Zitat auf historische Modelle wie den 365 GTB/4 Daytona.
Der 12Cilindri misst 4‘733 mm in der Länge und ist fast 2,20 m breit. Im Inneren setzt Ferrari auf ihre traditionelle Moderne, welche sich stark am Purosangue orientiert – allerdings ohne Rücksitze, denn der Neue ist eine klassische Berlinetta.
Preis und Marktstart
Ferrari positioniert den 12Cilindri als exklusives Modell für echte Enthusiasten. Mit einem Einstiegspreis von über 400‘000 Franken für das Coupé – der Aufpreis für den Spider dürfe bei gut 50‘000 Franken liegen, positioniert sich der Sportwagen aus Maranello über der Konkurrenz von McLaren und Lamborghini.