So viel Ferien haben Schweizerinnen und Schweizer
Ferien und Freizeit spielen für die arbeitende Bevölkerung eine immer wichtigere Rolle. Auch in der Schweiz steigt die Zahl der freien Tage pro Jahr an.
Das Wichtigste in Kürze
- Rechtlich haben berufstätige Erwachsene ein Anrecht auf vier Ferienwochen im Jahr.
- Von den meisten Ferientagen profitieren Lehrkräfte.
Mit einem Ferienanspruch von vier Wochen beziehungsweise 20 freien Tagen im Jahr liegt die Schweiz statistisch im Mittelfeld. Dies belegt eine offizielle Erhebung der OECD. Allerdings haben sich viele europäische Länder auf grosszügigere Ferien von 25 Tagen, also fünf Wochen, geeinigt.
In anderen Ländern gibt es dagegen gar keinen rechtlichen Anspruch auf Urlaubstage. In den USA hängen die Urlaubstage ganz vom Wohlwollen der Arbeitgeber ab. Manche bieten lediglich zwei Wochen Freizeit im Jahr, andere locken Fachkräfte mit bis zu sechs Wochen im Jahr.
Der Durchschnittsschweizer hat 5,1 Ferienwochen im Jahr
Auch in der Schweiz wird der offizielle Anspruch von vier Wochen häufig überschritten. Wie auch die offizielle Statistik des Bundesamts für Statistik zeigt.
Schon kurz nach der Jahrtausendwende waren es 4,7 Wochen im Schnitt, heute sind es 5,1 Wochen. Vor allem Jüngere unter 20 Jahren und Ältere ab 50 Jahren profitieren von grosszügigeren Regelungen.
Daneben hängt der Urlaubsanspruch auch von den Branchen ab. So sind es in der Land- und Forstwirtschaft nur 4,6 Wochen pro Jahr. Demgegenüber geniessen Lehrkräfte aufgrund der Schulferien üppige 6,7 Wochen.
Doch: Diese Zahl ist umstritten, denn viele Lehrkräfte nutzen die unterrichtsfreie Zeit zur Vorbereitung des neuen Schuljahrs oder zur Weiterbildung.
Ferien: Bis zu neun Feiertage im Jahr
Zu den Urlaubsregelungen für Berufstätige kommen die gesetzlichen Feiertage der Schweiz. Lediglich der Nationalfeiertag am 1. August gilt grundsätzlich für das ganze Land.
Alle anderen Feiertage können von den Kantonen selbst bestimmt werden. Dies dürfen bis zu acht Feiertage im Jahr sein. Drei weitere Feiertage gelten in allen Kantonen: der Neujahrstag, die Auffahrt und der Weihnachtstag.
Auch bei anderen christlichen Feiertagen machen nur wenige Kantone eine Ausnahme: Der Ostermontag ist beispielsweise überall ausser im Wallis ein Feiertag, der Karfreitag überall ausser im Wallis und im Tessin.
Dazu kommen verschiedene andere komplizierte Regelungen. So werden manche Tage als inoffizielle Feiertage behandelt: Sie sind nicht gesetzlich anerkannt, aber trotzdem herrscht Arbeitsruhe.
Arbeitnehmer müssen an diesen Tagen also freinehmen. Nicht zuletzt gibt es noch viele verschiedene Regelungen innerhalb der Kantone, zum Beispiel rund um die Fasnacht.
Was tun die Schweizerinnen und Schweizer mit ihrer Freizeit?
Die Ferien, Freizeit und Feiertage werden bevorzugt ausserhalb der eigenen vier Wände verbracht. Laut Bundesamt für Statistik unternahm 2022 jede in der Schweiz wohnhafte Person 2,6 Reisen mit Übernachtungen und 8,0 Tagesreisen.
Etwa 40 Prozent der Reisen mit Übernachtungen erfolgen innerhalb der Schweiz. Besonders beliebt sind dabei die Orte im sonnigen Süden: Locarno und Ascona stehen an der Spitze der meistgebuchten Ziele. Ebenfalls gefragt sind die Grossstädte Zürich und Basel sowie Zermatt in den Alpen.
Bei den Reisen ins Ausland sind die Nachbarländer Italien, Frankreich und Deutschland beliebt. Bei den Flugzielen ist die spanische Insel Mallorca unangefochtene Nummer eins.
Doch auch Städtereisen per Flieger sind nach wie vor sehr populär für einen zweiten Urlaub im Jahr. Hier stehen seit Jahren London, Paris und Barcelona an der Spitze. Nur vier Prozent zog es in ein Land jenseits Europas.