Weiterbildung: Fünf Tipps, um die passende zu finden
Weiterbildung gilt heute als unverzichtbar. Viele Menschen tun sich aber schwer damit, die für sie passenden Angebote zu finden. Diese Tipps können helfen.

Das Wichtigste in Kürze
- Etwa die Hälfte der Bevölkerung beschäftigt sich nicht mit dem Thema Weiterbildung.
- Viele nennen die hohen Kosten als Hinderungsgrund, sich weiterzubilden.
Im Berufsleben gilt schon länger die Maxime der lebenslangen Weiterbildung. Nur so können Berufstätige mit den ständigen Veränderungen in der Berufswelt, zum Beispiel mit der Digitalisierung, Schritt halten.
Die Bevölkerung sieht das jedoch anders: Laut Mikrozensus des Bundesamtes für Statistik (BfS) folgten im Jahr 2021 lediglich 45 Prozent der ständigen Wohlbevölkerung einer Weiterbildung. Die Hälfte gab an, dass sie der Ansicht sei, keine Weiterbildungen zu brauchen. Andere Hinderungsgründe waren die hohen Kosten – und Unsicherheit darüber, welche Weiterbildungen überhaupt infrage kommen.
Bedarf am Arbeitsplatz klären
Wenn Sie unsicher sind, welche Weiterbildungen infrage kommen, können Sie zunächst Rücksprache mit einem Vorgesetzten halten. Dieser kann Tipps geben, welche zusätzlichen Fähigkeiten nützlich sein können. Er oder sie verfügt oft auch über Insiderinformationen aus der Chefetage.

Ein Beispiel: Sie arbeiten im Kundenservice eines grossen Unternehmens und beantworten Kundenanfragen per Telefon, E-Mail und Chat. Nun plant das Unternehmen den Einsatz von KI zur automatisierten Bearbeitung von Kundenanfragen. Es wird jemanden brauchen, der die KI trainiert und betreut. Eine Weiterbildung im Bereich KI ist also für Sie genau das Richtige.
Persönliche Ziele definieren
Allerdings sollten Sie sich nicht nur vom Bedarf des Unternehmens leiten lassen. Überlegen Sie auch, was Sie persönlich in den nächsten Jahren erreichen wollen und welche Kompetenzen Ihnen dafür fehlen.
Möchten Sie zum Beispiel die Karriereleiter hinaufklettern, können Sie eine Weiterbildung in Sachen Personalverantwortung belegen. Träumen Sie von einem längeren Auslandsaufenthalt, können Sie eine neue Fremdsprache lernen.

Vielleicht sind Sie auch an einem Punkt angekommen, wo Sie sich beruflich verändern möchten. Eine umfangreiche Weiterbildung kann den Wechsel in eine andere Abteilung des Unternehmens oder einen Arbeitgeberwechsel ermöglichen. Vielleicht wollen Sie auch gleich einen ganz neuen Karriereweg einschlagen.
Vorhandene Bildungsangebote recherchieren
Fehlt es Ihnen an Inspiration? Stöbern Sie einmal online in den umfassenden Weiterbildungsangeboten, denn in der Schweiz gibt es etwa 2500 verschiedene Weiterbildungsinstitute. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Auch die Kursdauer schwankt stark: Von eintägigen Seminaren bis zum mehrjährigen nebenberuflichem Studium gibt es zahlreiche Möglichkeiten.

Vergleichen Sie die Angebote der unterschiedlichen Bildungsinstitute, mit Blick auf die Dauer der Weiterbildung und der Kosten. Ganz wichtig: Suchen Sie im Internet nach Erfahrungsberichten bisheriger Teilnehmerinnen und Teilnehmer. So können Sie die Qualität besser einschätzen.
Prüfen Sie Fördermöglichkeiten für eine Weiterbildung
Jeder Fünfte gab im Mikrozensus des BfS an, dass hohe Kosten das grösste Hindernis für Weiterbildung darstellen. Tatsächlich können vor allem langfristig angelegte Weiterbildungsmassnahmen wie CAS, DAS und MAS sehr teuer sein. Allerdings bieten die Kantone auch diverse Fördermöglichkeiten an. Informieren Sie sich hier über Ihre Möglichkeiten.

Folgen Sie einer beruflichen Weiterbildung, wird der Arbeitgeber häufig bereit sein, einen Teil der Kosten zu tragen. Allerdings müssen Sie sich im Tausch meist verpflichten, nach der Weiterbildung eine bestimmte Zeit dort tätig zu bleiben. Schliesslich will der Arbeitgeber Rendite für seine Investition. Und nicht dafür bezahlen, dass er Sie direkt nach der Weiterbildung verliert.
Die persönliche Lage nicht vergessen
Ein letzter Tipp bei der Auswahl der Weiterbildung: Überlegen Sie, wie viele Stunden Sie pro Woche oder Monat überhaupt investieren können. Und das, ohne die Arbeit und andere Verpflichtungen zu vernachlässigen. Ist der Partner oder die Partnerin bereit, Sie zu unterstützen?
Denken Sie daran, dass auch die beste Fortbildung nur Frust bereitet, wenn Sie sich überfordern und ständig unter Zeitdruck stehen. Achten Sie darauf, auch noch genug Zeit für Ihr Privatleben und die Erholung zu lassen.