Weiterbildung: Mit diesen vier Tipps gelingt die Umorientierung
Der Job macht keine Freude mehr? Dann ist die Zeit für eine Neuorientierung gekommen, die sich mit entsprechender Weiterbildung leicht realisieren lässt.
Das Wichtigste in Kürze
- Intellektuelle und wissenschaftliche Berufe sind hierzulande gefragt.
- Der Fachkräftemangel wird in den nächsten Jahren stark zunehmen.
Es gibt viele gute Gründe, sich beruflich neu zu orientieren: Sie wünschen sich bessere Karrierechancen oder ein höheres Gehalt. Sie sehnen sich nach einer Arbeit mit mehr Inhalt oder wollen endlich auf eigenen Beinen stehen. Eine komplette Neuorientierung will jedoch gut geplant sein.
Weiterbildung: Gehen Sie Ihren Interessen nach
Vielleicht haben Sie schon als Kind davon geträumt, eine Pferdepension zu eröffnen und Reitunterricht zu geben. Stattdessen haben Sie sich wie die meisten Schweizerinnen und Schweizer für einen wissenschaftlichen oder intellektuellen Beruf entschieden. Gemäss dem Bundesamt für Statistik hat sich die Zahl der Erwerbstätigen in diesem Bereich in den letzten Jahrzehnten verdoppelt.
Nun möchten Sie jedoch endlich Ihrer grossen Leidenschaft nachgehen und sich den Pferden widmen. Da Sie zweifellos schon Grundwissen mitbringen, können Sie jetzt eine Weiterbildung zum Pferdewirt oder zur Pferdewirtin machen. Aber Vorsicht: Denken Sie auch daran, dass Sie für eine selbstständige Tätigkeit betriebswirtschaftliche Kenntnisse benötigen.
Der Vorteil, wenn Sie die berufliche Umorientierung aus persönlicher Leidenschaft erfolgt: Sie werden für Ihre neue Aufgabe entsprechend brennend und sie mit viel Energie angehen. Ganz gleich, ob es um Pferde geht, ob Sie eine Gaststätte eröffnen oder endlich Ihren Bestseller schreiben wollen.
Wissen, was gebraucht wird
Sie sind sich gar nicht so sicher, was Sie tun wollen, nur eines ist klar: Der aktuelle Beruf macht keine Freude mehr. Dann sollten Sie sich darüber informieren, welche Branchen Ihnen gute Zukunftsaussichten bieten. So zeigen die aktuellen Statistiken auch, dass der Schweiz allmählich die Handwerkerinnen und Handwerker ausgehen.
Wenn Sie gerne mit den Händen gearbeitet haben, ist eine Weiterbildung im handwerklichen Bereich vielleicht das Richtige für Sie. Sie kehren abends mit dem guten Gefühl zurück, dass sich jemand gerade über den von Ihnen verlegten Boden freut. Diese positiven Gefühle fehlen häufig bei der Arbeit in grossen Konzernen, bei denen alles auf Shareholder-Value ausgerichtet zu sein scheint.
Das Handwerk ist natürlich nicht die einzige Branche, die unter Fachkräftemangel leidet. Auch in den Bereichen Erziehung, Pflege und Medizin werden Hunderttausende Berufstätige gesucht. Der direkte Kontakt mit anderen Menschen in diesen Berufen wird in unseren unpersönlichen Zeiten immer häufiger als erfüllend empfunden.
Wissen, was Sie selbst wollen
Überlegen Sie auch, welche Aspekte Ihnen in Ihrem neuen Job wichtig sind: Wollen Sie zum Beispiel zumindest teilweise im Homeoffice arbeiten oder Ihre Stunden flexibel gestalten? Wollen Sie mehr verdienen als in Ihrer aktuellen Branche möglich? Lockt Sie ein Beruf, bei dem Sie viel reisen und die Welt erkunden können? Oder wollen Sie eben nicht mehr so viel beruflich unterwegs sein?
Indem Sie Ihre Ziele möglichst konkret definieren, können Sie die passende Weiterbildung für Ihre Neuorientierung finden. Wägen Sie dabei auch Kosten und Nutzen ab. So kann es sein, dass Sie für ein bis zwei Jahre finanzielle Abstriche machen müssen. Doch dafür verdienen Sie später umso mehr und haben die Investitionen nach einigen Jahren wettgemacht.
Zögern Sie nicht zu lange
Sie denken seit Jahren über einen beruflichen Neuanfang nach? Wenn Sie zu lange warten, kann es eines Tages zu spät sein. Mit 50 wird es zum Beispiel schwierig, noch einmal eine körperlich anstrengende Tätigkeit im Handwerk oder Gartenbau aufzunehmen. Es kann auch passieren, dass frühere Traumberufe fast obsolet geworden sind: der klassische Journalist zum Beispiel oder die Reiseverkehrskauffrau, die anderen ihre Reiseträume vermittelt.
Ein Tipp: Umgeben Sie sich mit Menschen, die Sie aktiv ermutigen, statt mit Bedenken entmutigen. Vielleicht erinnern Ihre Eltern Sie daran, dass Sie immer auf ein gewisses finanzielles Fangnetz bei ihnen zählen können.
Vielleicht steht Ihr Partner während der Weiterbildung voll hinter Ihnen. Auch ein professioneller Coach kann Ihnen bei der beruflichen Neuorientierung helfen und Sie mental stärken.