Weiterbildung: Ausgleich zwischen Fortbildung und Privatleben
Eine Weiterbildung nimmt viel Zeit in Anspruch. Achten Sie deshalb darauf, dass Ihr Privatleben nicht darunter leidet. Wie das gelingt, erfahren Sie hier.

Das Wichtigste in Kürze
- Ohne Ausgleich lässt die Motivation bei einer Weiterbildung schnell nach.
- Idealerweise lassen sich Lerneinheiten über den Tag verteilen.
Von Berufstätigen wird heute lebenslanges Lernen erwartet. Regelmässige Weiterbildungen helfen, mit den ständig neuen technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen Schritt zu halten. Doch bei langen Weiterbildungen leidet schnell das Privatleben – und die Gesundheit.
Viele Menschen folgen mehreren oder sehr langen Weiterbildungen
Der Begriff Weiterbildung umfasst ein sehr weites Feld: Eintägige Seminare sind dabei ebenso enthalten wie zweijährige CAS- und MAS-Fortbildungen. Lediglich 6 bis 8 Prozent bilden sich laut Daten der SVEB aus privaten Gründen weiter. 27 bis 32 Prozent tun dies dagegen aus beruflichen Gründen und über die Hälfte bildet sich gar nicht weiter.

Viele Menschen folgen sogar mehreren kurzen Weiterbildungen in einem Jahr und 16 Prozent haben sich für eine lange Weiterbildung entschieden. Sie wenden 40 Stunden oder mehr dafür auf.
Je länger diese Fortbildungsmassnahme dauert, umso wichtiger ist es, die sogenannte Study-Life-Balance nicht zu vernachlässigen. Dieser Begriff leitet sich von der bekannteren Work-Life-Balance ab, dem Ausgleich zwischen Beruf und Privatleben.
Das Privatleben während der Weiterbildung sichern
Für Erwachsene, die sich neben der eigentlichen Arbeit weiterbilden, bedeutet dies eigentlich Work-Study-Life-Balance. Also ein Gleichgewicht zwischen der Arbeit, der Fortbildung und dem Privatleben.
Wenig Flexibilität bieten Fortbildungen mit Präsenzunterricht: Die Teilnahme an den Unterrichtsstunden vor Ort ist Pflicht.

Immer mehr Berufstätige entscheiden sich daher für Hybridkurse oder komplette Online-Kurse. Je mehr der Unterricht online stattfindet, desto weniger Zeit müssen sie für die Anreise aufwenden.
Videocall vs. E-Learning: Was ist besser?
Wichtig bei der Auswahl: Manche Anbieter verstehen unter Online-Unterricht eine Art Präsenzunterricht per Videocall. Andere stellen dagegen umfangreiches E-Learning-Material bereit, das vor allem zum Selbststudium gedacht ist. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile.

E-Learning-Materialien ermöglichen eine wesentlich flexiblere Zeiteinteilung. So kann nach der Arbeit erst einmal das Privatleben im Vordergrund stehen: Mit der Familie essen, die Kinder ins Bett bringen, bei einer guten Serie abschalten. Erst danach wird wieder ein bis zwei Stunden gelernt. Das erfordert allerdings viel Selbstdisziplin.
Videokonferenzen haben den Vorteil, dass die Tutoren persönlich anwesend sind. Sie können Fragen beantworten und Rückmeldungen geben. Ausserdem ist es für viele Menschen angenehmer, mit Gleichgesinnten zu lernen. Allerdings ist auch diese Form des Lernens an feste Zeiten gebunden.
So wichtig sind Pausen
Zwischen Arbeit und Lernen ist es wichtig, dass der Geist zur Ruhe kommen und frische Energie tanken kann. Besonders empfehlenswert für Pausen ist Sport: Ob Spaziergang oder Joggingrunde an der frischen Luft, Yoga im Wohnzimmer oder Training mit der Fussballmannschaft spielt dabei keine Rolle. Sport regt die Durchblutung an und lockert die Muskulatur.

Aber auch andere Interessen sollten nicht zu kurz kommen. Wer ständig auf Spieleabende mit Freunden oder die Zeit in der Hobbywerkstatt verzichtet, verliert schnell die Motivation zum Lernen. Das Gehirn braucht Abwechslung und neue Impulse.
Wenn die Study-Life-Balance aus dem Gleichgewicht gerät, führt dies auch zu Müdigkeit, Schlafproblemen bis hin zum Burnout. Deshalb ist es sinnvoll, von Beginn der Weiterbildung an Pausen einzuplanen. Bei längeren Weiterbildungen sind auch längere Pausen sinnvoll, zum Beispiel ein Wochenende im Grünen oder ein Kurzurlaub.