Burkaverbot in St.Gallen: Nimmt das Image nun Schaden?

Ein Verbot von Gesichtsverhüllungen ist im Kanton St. Gallen Tatsache. Nau hat beim Tourismusexperten nachgefragt, was das für das Image bedeutet.

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Burkaverbot: Thomas Kirchhofer, Tourismusdirektor St.Gallen-Bodensee, zur Auswirkung des Verbots auf den regionalen Tourismus. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Für muslimische Touristen wird es schwieriger, den Kanton St. Gallen zu besuchen.
  • Gesichtsverhüllungen werden dort künftig gebüsst.
  • Der Tourismusdirektor sieht dem jedoch gelassen entgegen, er fürchtet keine Einbussen.

St. Gallen hat am Sonntag als zweiter Kanton ein Verbot von Gesichtsverhüllung eingeführt. Damit ist es künftig verboten, im öffentlichen Raum sein Gesicht zu verhüllen, «wenn dies die öffentliche Sicherheit gefährdet oder den religiösen oder gesellschaftlichen Frieden bedroht oder gefährdet.»

Wirkung geringer als gedacht

Zwei Drittel stellten sich hinter das Referendum, welches drei Jungparteien ergriffen hatten. Der Tourismusdirektor St. Gallen-Bodensee, Thomas Kirchofer, will die Bedeutung des neuen Gesetzes aber nicht überbewerten. «Das Beispiel Tessin zeigt, dass die Befürchtungen unbegründet sind: Dort hat man eine Zunahme der Gäste aus muslimischen Ländern verzeichnen können.»

Sie würden ihre Gäste nun dementsprechend informieren, sagt Kirchhofer. Aber wo sind denn überhaupt die Gäste mit verhülltem Gesicht? «Man nimmt diese Gäste im öffentlichen Raum eben gar nicht wahr», erklärt Tourismusdirektor Kirchhofer. «Diese Gäste bewegen sich vom Leistungsträger, sprich dem Luxushotel oder Kliniken, hin und her von ihrem Heimatland.»

Hoteldirektor Bad Ragaz macht sich keine Sorgen

Patrick Vogler, CEO des Fünfstern-Hotels Grand Resort Bad Ragaz, beherbergt Gäste aus muslimischen Ländern. «Für uns ist derzeit noch nicht klar, wie der Entscheid konkret umgesetzt wird. Wir gehen jedoch davon aus, dass die Abstimmung für unsere Gäste keine weiteren Folgen hat», sagt Vogler gegenüber Nau.

Schliesslich müsse durch die Gesichtsverhüllung die öffentliche Sicherheit gefährdet sein, dass die Polizei einschreite. Und auch er verweist auf die Erfahrungen aus dem Kanton Tessin. Das Verhüllungsverbot führt daher kaum zu Einbussen für die Hotels – sondern vor allem zu Bussen gegen vermummte Fussballhooligans.

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