Donald Trump: Mehr als 50 Staaten wollen über Zölle verhandeln
Laut dem Team von Donald Trump haben sich bereits mehr als 50 Staaten gemeldet und wollen über Zölle verhandeln.

Das Wichtigste in Kürze
- Trumps Berater gaben am Sonntag Interviews ausserhalb dessen treu ergebenen Medien.
- Sie versuchten, die vorherrschende Angst vor Inflation und Rezession zu zerstreuen.
- Eine Botschaft lautete etwa, dass schon 50 Staaten mit den USA neu verhandeln möchten.
An den Börsen herrscht weltweit Panik – und auch in den USA gibt es grosse Ängste. Die grosse Frage: Wohin führt Donald Trump das Land mit seinem radikalen Zollpaket? Droht eine hohe Inflation – vielleicht sogar eine Rezession?
Selbst unter den bislang stets eisern loyalen Republikanern regt sich mittlerweile Widerstand. Zuletzt irritierte dann auch noch Elon Musk mit seiner Vision einer Freihandelszone ohne jegliche Zölle mit Europa.
Eins ist klar: Trump gerät mit seiner aggressiven Handelspolitik zunehmend auch innenpolitisch unter Druck. Deshalb hat der US-Präsident am Sonntag seine Vertrauten zu einer Serie von Auftritten bei ihm nicht unbedingt wohlgesinnten US-Fernsehsendern geschickt. Offenbar versucht Trump die öffentliche Meinung auch ausserhalb seiner treu ergebenen Medienlandschaft einzufangen.
So begab sich etwa von Kevin Hassett – er ist Chef des Nationalen Wirtschaftsrates – zu «ABC News». Dort verkündete er die Nachricht, dass sich bereits mehr als 50 Staaten bei Trump gemeldet hätten. Sie hätten demnach den Wunsch geäussert, über die Zölle zu verhandeln.
Dieselbe Botschaft verkündete auch Finanzminister Scott Bessent beim Sender «NBC». Er fügte ausserdem hinzu, dass Donald Trump nun entscheiden müsse, ob es solche Gespräche gebe oder nicht.
Bessent betonte, dass abzuwarten sei, was die Länder anbieten würden, «und ob es glaubwürdig ist». Die neuen Zölle bezeichnete er als das «maximale Druckmittel».
Berater von Donald Trump: «Zölle werden für Tage und Wochen in Kraft bleiben»
Trumps Wirtschaftsberater Hasset nutzte die Verhandlungsbereitschaft der Länder ausserdem als Argument gegen die Inflations- und Rezessionsängste in den USA. Er meinte, dass die Handelspartner verstanden hätten, dass die Zölle ihnen schadeten. Er erwarte deshalb keine grossen Auswirkungen auf die US-Konsumenten.
Nach dieser Logik führen Zölle zu Gewinnern auf der einen und Verlierern auf der anderen Seite. Ökonomen weisen jedoch darauf hin, dass Handelshürden beiden Seiten schaden können.

Auch das Mastermind hinter der Zollpolitik von Donald Trump besuchte am Sonntag einen liberalen Sender, um das Trump-Vorgehen zu verteidigen. Howard Lutnick bekräftigte bei «CBS News», dass diese an diesem Mittwoch in Kraft treten sollen: «Es gibt keinen Aufschub.»
Der US-Handelsminister sprach aber gleichzeitig auch von einer möglicherweise nur kurzen Dauer: «Sie werden definitiv für Tage und Wochen in Kraft bleiben.»