Donald Trump lässt Wasser durch Kalifornien fliessen – Kritik

Antun Boskovic
Antun Boskovic

USA,

Auf sozialen Medien feiert Donald Trump, dass auf seine Anordnung Wasser nach Südkalifornien zu den Brandgebieten fliesst. Doch Experten kritisieren ihn dafür.

Donald Trump Gavin Newsom
Donald Trump bei einem Besuch eines Waldbrandgebietes in Kalifornien 2018 mit dem kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Rund 2,2 Mia. Liter Wasser liess das US-Militär aus Reservoirs in Zentralkalifornien ab.
  • Laut Trump fliesst dieses Wasser in den von Feuern verwüsteten Süden des US-Bundesstaates.
  • Experten kritisieren, dass das Wasser bei einer Dürre im Sommer fehlen könnte.

Während des verheerenden Feuers in und rund um Los Angeles geriet die Wasserversorgung Kaliforniens in Kritik. Einer der lautesten Kritiker war dabei der seit zweieinhalb Wochen amtierende US-Präsident Donald Trump.

Damals behauptete der 78-Jährige fälschlicherweise, dass Gouverneur Gavin Newsom sich weigere, Wasser aus dem Norden Kaliforniens fliessen zu lassen. Dies, so Trump, um Fischbestände zu schützen. Laut US-Medien erhalte Los Angeles aber sein Wasser sowieso nicht von dort.

Hast du schon mal einen Waldbrand miterlebt?

Dennoch liess Donald Trump anordnen, dass man Wasser aus Reservoiren in Zentralkalifornien abfliessen lässt. Mit dem Ziel, es bis in den von Feuern verwüsteten Süden Kaliforniens zu schicken.

Donald Trump: Wasser «auf dem Weg nach Los Angeles»

Das US-Militär hat dem jetzt Folge geleistet und 2,2 Milliarden Liter aus zwei Reservoirs abfliessen lassen. Es handelt sich dabei um Wasser aus den Stauseen «Lake Kaweah» und «Lake Success».

Laut dem US-Präsidenten soll es am Ende aber noch eine grössere Menge sein. «Das Wasser fliesst durch Kalifornien», verkündete Donald Trump auf seiner Plattform «Truth Social» feierlich. Er fügte hinzu, dass es «auf dem Weg zu den Bauern im Staat und nach Los Angeles» sei.

Expertin: Wasser wäre für trockenen Sommer vorgesehen gewesen

Doch Experten sehen darin zwei Probleme, wie sie gegenüber «CNN» erklären: Einerseits fliesse das abgelassene Wasser gar nicht bis nach Los Angeles. Andererseits sei es eine Verschwendung, die Reservoirs während der nassen Wintersaison zu leeren.

«Sie hielten zusätzliches Wasser in diesen Reservoirs, weil sie mit einem trockenen Sommer rechneten», sagt Heather Cooley. Sie ist Forschungsdirektorin des gemeinnützigen Forschungsinstituts «Pacific Institute».

«Dadurch besteht die Gefahr, dass die Landwirtschaft in den Sommermonaten nicht genügend Wasser erhält.» Die Freigabe des Wassers bezeichnet sie als «äusserst bedenklich».

Abgezwacktes Wasser kann gar nicht nach Los Angeles fliessen

Die Direktorin des kalifornischen Ministeriums für Wasserressourcen, Karla Nemeth, kritisiert zudem die mangelnde Koordination beim Abfliessen des Wassers. Das Problem: Die Wasserquellen von Los Angeles sind vollständig vom Wassersystem getrennt, das «Lake Kaweah» und «Lake Success» speisen.

Macht Trump einen guten Job?

Denn diese würden in das sogenannte «Central Valley» fliessen. In diesem befinden sich grosse Landwirtschaftsbetriebe, die unter anderem Zitrusfrüchte, Nüsse und Gräser für Tierfutter anbauen.

Es handelt sich um eine wasserarme Region, die zur Bewässerung der Kulturen in hohem Masse von Grundwasser angewiesen ist. Aber auch von den in staatlichen Stauseen gespeicherten Winterniederschlägen.

Kommentare

User #1347 (nicht angemeldet)

Der Dumme gibt ein Zeichen...

User #5602 (nicht angemeldet)

Als ob Trump etwas auf Expertenwissen geben würde! Typisches Phänomen von Rechts: Sie wissen alles besser, auch was hochwissenschaftliche Themen angeht… und tatsächlich keine Ahnung haben (siehe Dettling und Klimawandel.. erbärmlich)

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