Donald Trump: Schweizer Wirtschaft bleibt von seinem Kurs verschont
Die US-Aktien sind abgesackt. Die Gründe dafür sind Aussagen von Donald Trump und seine Wirtschaftspolitik. Schweizer Konsumenten können aber beruhigt sein.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Aktien an der US-Börse sind abgesackt, vor allem die Tech-Aktien.
- Hauptgrund dafür ist Trump mit seiner Politik und einer Aussage in einem Interview.
- Laut einem Experten hat das keine Auswirkungen auf Schweizer Konsumentinnen & Konsumenten.
An der US-Börse macht sich die Konjunkturangst breit. Das hat die Aktien absacken lassen. Am Montag schlug sich das vor allem in einem Ausverkauf bei Tech-Aktien nieder.
Der technologielastige Index «Nasdaq 100» verbuchte den grössten Tagesverlust seit 2022. Die Aktie des von Elon Musk geführten Elektroautobauers Tesla verlor mehr als 15 Prozent.
Laut dem Bloomberg-Milliardärs-Index ist Musks Vermögen seit Jahresbeginn um 30 Prozent von 433 auf 301 Milliarden US-Dollar gesunken.
Donald Trump sorgt für «Verunsicherung»
Wie Manuel Ferreira, Chefstratege der Zürcher Kantonalbank (ZKB), auf Anfrage von Nau.ch erklärt, haben die Börsen-Rückgänge vor allem zwei Gründe: «Einerseits hat man gemerkt, dass die US-Wirtschaftspolitik sehr erratisch ist.»
Diese Unvorhersehbarkeit zeigt sich zum Beispiel so: Donald Trump hat schon mehrmals Zölle für Importe aus dem Ausland angekündigt. Aber eben auch mehrmals wieder einen Rückzieher gemacht. «Das sorgt für Verunsicherung, Investoren werden vorsichtig.»
«Das andere sind die Aussagen von Donald Trump.» Der US-Präsident wollte nämlich in einem Interview am Wochenende auf Nachfrage eine Rezession (Abschwung der Wirtschaft) nicht ausschliessen.
Er sagte lediglich: «Ich hasse es, solche Dinge vorherzusagen.» Es werde eine Übergangsphase geben, sagte Trump mit Blick auf die Auswirkungen seiner wirtschaftspolitischen Pläne.
ZKB-Chefstratege Ferreira erklärt, dass diese Aussagen und die Wirtschaftspolitik die Treiber auf den Märkten seien.
Aber: Dass die Börsen-Rückgänge Auswirkungen auf die Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten haben, glaubt er nicht.
«Für den Konsum in der Schweiz gibt es weiterhin eine grosse Stütze. So haben wir hier einen stabilen Arbeitsmarkt, die Konjunkturaussichten sind intakt und die Zinsen relativ tief, was hilft.»
Angedrohte Zölle nicht so problematisch für Schweizer Wirtschaft
Auch die von Donald Trump angekündigten Zölle sieht Ferreira für die Schweiz nicht allzu problematisch.
«Der Export-Anteil der Schweiz in die USA zum Beispiel bei Stahl und Aluminium ist sehr klein.» Der US-Präsident hatte angekündigt, darauf 25 Prozent Zölle zu erheben.
In die USA exportiere die Schweiz laut dem ZKB-Experten vor allem pharmazeutische Erzeugnisse. «Die sind weniger preissensitiv», hält er fest. «Und weil einiges davon in den USA produziert wird, sind Schweizer Exporte weniger betroffen.»
Zudem sieht er bei allfälligen Zöllen in der angekündigten europäischen Fiskalpolitik ein Gegengewicht.
Nach dem drohenden Rückzug der Ukraine-Hilfen der USA hatten EU-Staaten angekündigt, viel in die Verteidigung und Infrastruktur investieren zu wollen.
«Das europäische Fiskalprogramm dürfte allfällige europäische Zollprobleme in der Schweiz ausgleichen. Davon dürfte die Schweizer Industrie profitieren», sagt Ferreira.