Ex-Corona-Beraterin berichtet von «unangenehmem» Telefonat mit Trump

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USA,

Eine frühere Corona-Beraterin der US-Regierung berichtet über ein Gespräch mit Donald Trump. Sie hatte seine Wut auf sich gezogen.

Coronavirus
Die frühere Corona-Beraterin Deborah Birx. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Deborah Birx gibt an, mit Aussagen zum Coronavirus Donald Trump verärgert zu haben.
  • Nach einem Interview rief er sie an – es sei ein «sehr unangenehmes» Gespräch gewesen.
  • Auf die Frage, ob sie bedroht wurde, wich Birx allerdings aus.

Die frühere US-Regierungsberaterin Deborah Birx hat nach eigenen Angaben mit Aussagen zur Corona-Pandemie die Wut des damaligen US-Präsidenten Donald Trump auf sich gezogen.

Birx sagte dem Fernsehsender CNN, Trump habe sie im vergangenen Sommer nach Interview-Äusserungen zur Gefahr durch das Coronavirus persönlich angerufen. Das Telefonat im August sei «sehr unangenehm» gewesen, berichtete Birx in einem Videoclip, der am Sonntag veröffentlicht wurde. «Es war sehr unangenehm, sehr direkt und sehr schwierig anzuhören», sagte sie mit Blick auf Trumps Worte in dem Gespräch.

Donald Trump
Auf Ex-US-Präsident Donald Trump. Bei The Trump Organization kommt weiterer Gegenwind auf ihn zu. - dpa

Auf die Frage, ob sie bedroht worden sei, reagierte Birx nach kurzem Zögern ausweichend und wiederholte: «Ich würde sagen, es war eine sehr unangenehme Unterhaltung.»

«Weisses Haus war verärgert über mein Interview»

Birx berichtete, Trumps Anruf sei damals auf ein CNN-Interview gefolgt, bei dem sie vor den Gefahren durch die Pandemie gewarnt habe. «Das war eine sehr schwierige Zeit, weil alle im Weissen Haus verärgert waren über dieses Interview und die Deutlichkeit, mit der ich über die Epidemie gesprochen habe.»

Die Ärztin hatte unter Trump zur Corona-Arbeitsgruppe des Weissen Hauses gehört. Wiederkehrend waren Meinungsverschiedenheiten zwischen Trump und Experten der Runde offen zutage getreten. Trump hatte zu Beginn der Pandemie die von dem Virus ausgehende Gefahr geleugnet, später ohne wissenschaftliche Belege für bestimmte Medikamente oder Prozeduren als vermeintliche Wundermittel geworben und bis zuletzt erkennen lassen, dass er das Tragen von Masken eher lästig fand.

President Donald Trump
Donald Trump trägt eine Maske in der Öffentlichkeit. - keystone

Für besonderes Aufsehen hatte damals Trumps öffentlich vorgetragene Idee gesorgt, Menschen im Kampf gegen das Coronavirus Desinfektionsmittel zu spritzen. Birx, die damals bei Trumps Auftritt anwesend war, sagte dem Sender ABC vor einigen Tagen, sie habe in jenem Moment nicht gewusst, wie sie reagieren soll. Der Moment verfolge sie bis heute. «Ich denke immer noch jeden Tag daran.»

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