Nur Aktienmarkt im Sinn: Biden kritisiert Trump
Das Wichtigste in Kürze
- Joe Biden lässt vier Monate vor dem US-Wahlkampf kein gutes Haar an Donald Trump.
- Der 77-Jährige verspricht den Wählern eine anderes Amerika.
- Donald Trump fokussiere sich nur auf den Aktienmarkt, wirft ihm Biden vor.
Joe Biden lässt kein gutes Haar an Donald Trump. Der US-Wahlkampf gewinnt nach einer Corona-Pause knapp vier Monate vor der Wahl deutlich an Fahrt. Biden verspricht den Wählern ein anderes Amerika.
Joe Biden klingt so, wie US-Präsidenten vor Donald Trump klangen: Er spricht ruhig, aber mit Nachdruck, er kritisiert seinen politischen Gegner, wirbt dabei jedoch mit konkreten Lösungen um Wähler.
Der designierte Präsidentschaftskandidat der Demokraten verspricht einen entschlossenen Kampf gegen die Corona-Pandemie und den Rassismus. Zudem will er mit Hilfe eines riesigen Investitionsprogramms fünf Millionen Jobs schaffen.
Verzogener Spross der Elite
Weniger als vier Monate vor der Präsidentenwahl spart er aber auch nicht an Kritik am Amtsinhaber: Trump stellt er als verzogenen Spross der Elite dar, der sich nicht um die einfachen Amerikaner sorgt.
«Es reicht. Es reicht», sagte Biden. «Wir haben eine Gesundheitskrise, eine Wirtschaftskrise, eine Krise rassistischer Ungerechtigkeit, eine Klimakrise», sagte der 77-Jährige am Donnerstag. Er hielt einer Rede bei Scranton im Bundesstaat Pennsylvania.
Biden stellte einen Wirtschaftsplan vor, der helfen soll, die Mittelklasse zu stärken und das Land aus der Corona-Krise zu führen. «Das ist unser Moment, um uns eine neue amerikanische Wirtschaft für unsere Familien und die nächste Generation zu bauen.»
Augen nur für den Aktienmarkt
Biden forderte einen höheren Mindestlohn und eine Stärkung von Arbeitnehmern gegenüber den Reichen. «Wir müssen Arbeit genauso belohnen, wie wir Wohlstand belohnt haben», forderte er.
«Das wird mein Leitmotiv sein: Wir werden harte Arbeit belohnen, nicht exzessiven Reichtum», sagte Biden. In der Pandemie hätten vor allem Geringverdiener etwa in Krankenhäusern oder Supermärkten gezeigt, wie wichtig sie seien, sagte Biden. «Es reicht nicht, diese Leute zu loben. Es ist an der Zeit, sie zu bezahlen.»
Biden griff den Republikaner Trump (74) auch direkt an. Der Präsident sorge sich nur um den Aktienmarkt, nicht um das Schicksal normaler Amerikaner, sagte Biden. «Grosse Unternehmen, die Reichen, Trumps Freunde, sie sind wieder die grossen Gewinner», so Biden. «Ich werde mich komplett auf Familien von Arbeitnehmern und die Mittelklasse konzentrieren - nicht die Klasse wohlhabender Investoren», versprach er.