Ukraine-Krieg: Putin hat an Siegesparade «wenig zu feiern»
Heute findet in Russland die Militärparade zum «Tag des Sieges» statt – Kreml-Chef Wladimir Putin hat aber wegen dem Ukraine-Krieg eher wenig zu feiern.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland feiert jährlich am 9. Mai den Sieg der Sowjetunion gegen Nazi-Deutschland.
- Laut einer Analyse von «CNN» hat Wladimir Putin dieses Mal aber eher wenig zu feiern.
- Er hätte wohl die «Operation» in der Ukraine gerne bis zu diesem Datum beendet gehabt.
Russland feiert am 9. Mai den wichtigsten Feiertag des Landes, den Sieg der Sowjetunion über Nazi-Deutschland. Der sogenannte «Tag des Sieges» begeht Moskau traditionell mit einer grossen Militärparade. Heute Montag werden ab 9 Uhr morgens also tausende Soldaten über den Roten Platz marschieren. Gefolgt von Panzern, gepanzerten Fahrzeugen und Raketenwerfern und begleitet von einer Flugshow.
Natürlich wird auch Wladimir Putin im Zentrum stehen. Der Kreml-Chef wird eine mit Spannung erwartete Rede halten. Mit Blick auf den Ukraine-Krieg zeigte er sich bereits am Sonntag siegessicher. «Wie 1945 wird der Sieg unser sein», sagte Putin. «Heute kämpfen unsere Soldaten wie ihre Vorfahren Schulter an Schulter für die Befreiung ihrer Heimat vom Nazidreck.»
Trotz der kämpferischen Worte ist klar: Der Kreml-Chef dürfte eindeutig darauf gehofft haben, zum jetzigen Zeitpunkt mehr zu feiern zu haben. Wie «CNN» in einer Analyse schreibt, legte Russlands Rechtfertigung für den Ukraine-Krieg – die «Entnazifizierung» – nämlich eine Frist für den Erfolg bis zum heutigen Montag nahe.
«Einsatz in der Ukraine eine Peinlichkeit für Putin»
Trotz der seit der Februar-Invasion auf Hochtouren laufenden Propagandamaschine, dürfte es Putin schwer fallen, Russlands Verluste am Montag in einen echten Sieg umzumünzen. «Wenn überhaupt, dann war der Einsatz in der Ukraine bisher eher eine Peinlichkeit für ihn – zumindest auf der internationalen Bühne», schreibt «CNN»
Russlands Militär übertrifft das der Ukraine in jeder Hinsicht. Auch die schweren Waffen, die der Westen dem Verteidigerland zukommen lässt, ändern an dieser Tatsache nichts. Trotzdem gelang es Putin nicht, Territorium im Norden zu erobern, geschweige denn die Hauptstadt Kiew. Sogar im Osten, worauf sich Moskau derzeit konzentriert, haben Putins Truppen Mühe mit Fortschritten.
Hinzu kommen die laut den ukrainischen Streitkräften schweren Verluste: Putin soll demnach in etwas mehr als zwei Monaten mehr als 24'000 Soldaten und Hunderte von Flugzeugen verloren haben. Diese Zahlen können zwar nicht unabhängig verifiziert werden – und auch auf ukrainischer Seite dürfte es zu hohen Verlusten gekommen sein, dennoch ist es unbestritten, dass das russische Militär mittlerweile geschwächt ist.