USA: Bayer zu Milliardenzahlung an krebskranken Mann verurteilt
Glyphosat-Streit eskaliert: Ein US-Gericht ordnet einen Rekord-Schadensersatz von 2,1 Milliarden Dollar gegen Bayer an. Doch der Konzern kündigt Berufung an.

Ein US-Gericht im Bundesstaat Georgia hat den Bayer-Konzern zu einer Rekord-Schadensersatzzahlung von knapp 2,1 Milliarden US-Dollar verurteilt. Der Kläger macht den glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup für seine Krebserkrankung verantwortlich, wie die «SDA» berichtet.
Bayer kündigte umgehend Berufung gegen das Urteil an. Der Konzern hält die Entscheidung für nicht nachvollziehbar und im Widerspruch zu wissenschaftlichen Erkenntnissen stehend.
Bayer zeigt kein Verständnis für Gerichtsentscheidungen
Der Kläger gab laut dem Finanzdienst «Bloomberg» an, durch die Verwendung von Roundup an Krebs erkrankt zu sein. Seine Anwälte bezeichneten das Urteil als weiteres Beispiel für Bayers Weigerung, Verantwortung zu übernehmen.
Bayer betonte, man sei von der Entscheidung enttäuscht. Das Unternehmen verwies auf frühere Fälle, bei denen der Schadensersatz in Berufungsverfahren um über 90 Prozent reduziert wurde.
Wissenschaftliche Kontroverse: Ist Glyphosat schädlich?
Die US-Umweltbehörde EPA hält Glyphosat weiterhin für nicht krebserregend, wenn es vorschriftsmässig verwendet wird. Kläger berufen sich hingegen auf die Internationale Krebsforschungsagentur der WHO, die das Mittel als «wahrscheinlich krebserregend» einstufte.

Bayer betont, es gebe keine wissenschaftlichen Beweise für einen kausalen Zusammenhang zwischen Glyphosat-Nutzung und Krebserkrankungen. Der Konzern macht bei den Klägern umfangreiche Vorerkrankungen für die Erkrankungen verantwortlich, wie der «Spiegel» berichtet.
Finanzielle Auswirkungen für Bayer in den USA
Die Glyphosat-Klagen belasten Bayer seit Jahren. Der Aktienkurs ist massiv eingebrochen, der Börsenwert liegt inzwischen deutlich unter dem Kaufpreis für Monsanto von rund 63 Milliarden Dollar.
Bayer sieht sich laut «Spiegel» in den USA mit über 13'000 Klagen wegen Roundup konfrontiert. Die jüngsten Urteile erhöhen den Druck auf den Konzern und CEO Werner Baumann weiter.