65'000 Menschen im Jemen erleiden Hungersnot

Keystone-SDA
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Genève,

Im Jemen sind mindestens 65'000 Menschen von der Hungersnot betroffen. Die IPC legt dazu weitere Zahlen vor.

Zwei Männer stehen bei einem Rosinenhändler.
Menschen im Jemen leben in Hungersnot. Wie teuer die Rosinen wohl sind? - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Jemen müssen mindestens 65'000 Menschen hungern.
  • Vor allem in Hudaida sind die Lebensmittel zu teuer und niemand hat Geld dafür.

Im Bürgerkriegsland Jemen erleben nach einer neuen Analyse humanitärer Organisationen mindestens 65'000 Menschen eine Hungersnot. Ohne die Versorgung durch das Welternährungsprogramm WFP und andere Hilfsorganisationen wäre die Zahl mehr als dreimal so hoch.

Dies geht aus dem in der Nacht zu heute Samstag veröffentlichten IPC-Bericht hervor. IPC steht für «Integrated Food Security» und misst mit Daten von mehr als einem Dutzend humanitären Organisationen die Versorgungslage in Krisengebieten auf einer Skala von 1 bis 5. Die 65'000 Menschen sind in Kategorie 5, die für Hungersnot steht. Für fünf Millionen Menschen im Jemen gilt Stufe 4 (Notstand), für weitere 10,8 Millionen Stufe 3 (Krise). Damit seien 53 Prozent der Bevölkerung in einer prekären Lage, heisst es in dem Bericht.

Keine Arbeit und kein Lohn

Besonders dramatisch sei die Lage um die umkämpfte Hafenstadt Hudaida am Roten Meer. Überall seien die wenigen vorhandenen Nahrungsmittel extrem teuer. Weil viele Menschen keine Arbeit mehr hätten und selbst Beamte seit Monaten nicht bezahlt würden, habe kaum jemand Geld, um Essen zu kaufen.

Der Konflikt im Jemen verschärfte sich 2015. Damals begann Saudi-Arabien mit sunnitischen Verbündeten, Einrichtung der Huthi-Rebellen zu bombardieren, die der schiitischen Zaiditen-Gemeinde angehören. Der Jemen ist ohnehin ein bitterarmes Land. Es besteht zu mehr als Zweidritteln aus Wüste und muss selbst in besten Zeiten den grössten Teil seiner Nahrungsmittel einführen. In Schweden ringen Vertreter der Regierung und Rebellen unter Uno-Vermittlung zur Zeit um eine Friedenslösung. Weite Teile des Landes werden zudem von Al-Kaida beherrscht.

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