Donald Trump sichert Demonstranten im Iran Unterstützung zu
Das Wichtigste in Kürze
- In der iranischen Hauptstadt Teheran kam es am Samstag zu heftigen Protesten.
- Grund ist der Abschuss eines ukrainischen Flugzeugs durch den Iran.
- US-Präsident Donald Trump stellt sich hinter die Demonstranten.
Iranischen Medienberichten zufolge soll es in mehreren Teilen der Hauptstadt Teheran zu heftigen Protesten gekommen sein. Dies wegen des Abschusses der ukrainischen Passagiermaschine durch das iranische Militär.
Laut den Nachrichtenagenturen IRNA und Isna nahmen Hunderte an Protestkundgebungen am Samstagabend vor den Universitäten Teherans, Amir Kabir und Scharif, teil. Sie kritisierten sowohl den Abschuss sowie die tagelangen Dementis iranischer Behörden und Medien.
Isna zufolge forderten einige Demonstranten vor der Amir Kabir Universität den Rücktritt der Verantwortlichen für den Abschuss, beidem alle 176 Menschen an Bord der Maschine ums Leben kamen. Demnach schritt die Polizei ein, um die Proteste zu beenden.
Der Iran hat den versehentlichen Abschuss der Maschine am Samstag eingeräumt. Die Behörden hatten in den Tagen zuvor von einem technischen Defekt der Maschine gesprochen. Die gesamte iranische Führung drückte ihr Bedauern über den Vorfall aus.
Donald Trump unterstützt Demonstranten
US-Präsident Donald Trump schickte am Samstag inhaltsgleiche Twitter-Nachrichten auf Englisch und auf Persisch an das «tapfere, leidgeprüfte Volk» im Iran.
«Ich stehe seit Beginn meiner Präsidentschaft an Ihrer Seite und meine Regierung wird Ihnen auch weiterhin zur Seite stehen», schrieb der US-Präsident mit Blick auf die Demonstranten. «Wir verfolgen Ihre Proteste aufmerksam und lassen uns von Ihrem Mut inspirieren.»
In einem weiteren Tweet forderte Trump, die iranische Regierung müsse Menschenrechtsorganisationen erlauben, «die anhaltenden Proteste des iranischen Volkes» zu beobachten und darüber zu berichten. «Es kann weder ein weiteres Massaker an friedlichen Demonstranten noch eine Abschaltung des Internets geben. Die Welt sieht zu.»
Britischer Botschafter wegen Provokation festgenommen
Zudem wurde der britische Botschafter Rob Macaire der Nachrichtenagentur Tasnim zufolge für einige Stunden festgenommen. Danach wurde er laut dem Bericht wieder freigelassen. Macaire nahm am Samstagabend an den Protesten teil und habe die Demonstranten provoziert, «radikale Aktionen» durchzuführen, schreibt Tasnim.
Dementsprechend empört reagierte Grossbritannien. «Die grundlose und unbegründete Festnahme unsere Botschafters in Teheran ist eine ungeheuerliche Verletzung internationalen Rechts», erklärte der britische Außenminister Dominic Raab am Samstagabend.
«Die iranische Regierung steht an einem Scheideweg», so Raab weiter. Sie könne ihren Marsch in Richtung eines Außenseiterstatus weitergehen mit aller politischer und wirtschaftlicher Isolation. Oder sie könne deeskalierende Schritte einleiten und sich auf einem diplomatischen Weg nach vorn bewegen.