Ebola-Helfer stellen Arbeit im Kongo teilweise ein

Die Lage im Kongo spitzt sich immer mehr zu. Nach gewaltsamen Protesten haben die Helfer der Ebola-Epidemie nun teilweise ihre Hilfe eingestellt.

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Nach gewaltsamen Protesten zogen mehrere Organisationen ihre Helfer im Kampf gegen Ebola ab. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Kongo töten Milizen derzeit unschuldige Zivilisten.
  • Proteste gegen die Milizen endeten nun in Gewaltakten.
  • Die Helfer im Kampf gegen Ebola legen deshalb teilweise ihre Arbeit nieder.

Nach gewalttätigen Protesten im Ost-Kongo haben die Helfer im Kampf gegen die gefährliche Ebola-Epidemie ihre Arbeit vor Ort teilweise eingestellt. Bewohner der Stadt Beni hatten gegen die Unsicherheit und andauernden Angriffe durch Milizen protestiert. Dabei griffen sie einen Stützpunkt der UN-Friedenstruppen in der Stadt an.

Helfer werden abgezogen

Wegen der Gewalt zogen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie mehrere NGOs Mitarbeiter aus Beni ab, wie die Helfer am Dienstag mitteilten.

Eine Ebola-Klinik von Ärzte ohne Grenzen (MSF) sei zwar weiterhin geöffnet, das Personal sei aber aus Sicherheitsgründen reduziert worden. Dies sagte Brian Moller, der Notfall-Koordinator von MSF in der Provinz Nord-Kivu. Und die WHO hat laut eines Sprechers mehr als ein Drittel ihrer Mitarbeiter in die nahe liegende Stadt Goma verlegt.

Blauhelme sind vor Ort

Aufgebrachte Demonstranten hatten am Montag in Beni in der Provinz Nord-Kivu einen Stützpunkt der UN-Friedenstruppen gestürmt und geplündert. Das Büro der Monusco genannten UN-Mission wurde nach Angaben eines UN-Sprechers. Die Mitarbeiter wurden aus Sicherheitsgründen verlegt. In Beni sind demnach rund 700 Blauhelme aus Malawi und Indien stationiert.

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Einwohner an einer Ebola-Bekämpfungs-Kampagne im Kongo. - keystone

Die Polizei ging auch gewaltsam gegen die Demonstranten vor, teilweise mit scharfer Munition, wie Amnesty International sagte. Mindestens ein Mensch sei dabei getötet worden. Die Vizepräsidentin einer zivilgesellschaftlichen Organisation in Beni, Noella Katsongerwaki, sprach von mindestens fünf Toten bei dem Vorfall.

Sicherheitslage beunruhigt Einwohner

Die Menschen waren wütend über die Sicherheitslage in und um Beni. Immer wieder greifen bewaffnete Gruppen Zivilisten an, vor allem die radikal-islamische Miliz ADF.

Allein in den vergangenen zwei Wochen habe die ADF mehr als 70 Menschen getötet. Dies berichtete eine von Human Rights Watch mitgegründete Organisation, die die Gewalt im Ost-Kongo dokumentiert. Am Wochenende kam es erneut zu einem Angriff mit mehreren Toten.

Von den 120 nationalen und internationalen Mitarbeitern der WHO in Beni seien 49 nach Goma verlegt worden. Dies sagte WHO-Sprecher Christian Lindmeier am Dienstag. Um die gefährliche Krankheit Ebola effektiv bekämpfen zu können, «brauchen wir Sicherheit und Zugang», betonte er. Die Leiterin von World Vision im Ost-Kongo, Helen Barclay-Hollands, sagte: «Dieser Ausbruch von Gewalt hätte nicht zu einem schlimmeren Zeitpunkt kommen können.»

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