In Deutschland ist fast drei Monate nach der Wahl alles offen. In Österreich sind Konservative und Rechtspopulisten nach sieben Wochen am Ziel. Das Land bekommt seinen bisher jüngsten Regierungschef.
Heinz-Christian Stache (FPÖ, links) und Sebastian Kurz (ÖVP).
Heinz-Christian Stache (FPÖ, links) und Sebastian Kurz (ÖVP). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Koalition in Österreich ist nach sieben Wochen Verhandlungen zustande gekommen.
  • ÖVP und FPÖ regieren künftig zusammen.
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In Österreich haben die konservative ÖVP und die rechte FPÖ ein Regierungsbündnis vereinbart. Das berichteten Verhandlungskreise nach stundenlangen letzten Gesprächsrunden am Freitagabend in Wien. Vorbehaltlich der Zustimmung der Parteigremien soll die neue Koalition zum Wochenanfang vereidigt werden. Der 31-jährige ÖVP-Chef Sebastian Kurz wäre damit der europaweit jüngste Regierungschef. Mit der FPÖ zieht eine weitere rechtspopulistische Kraft in Europa in ein Kabinett ein.

Vereidigung Anfang Woche erwartet

Die ÖVP war bei der Wahl am 15. Oktober zur stärksten Kraft geworden. Die bisher in einer Koalition mit der ÖVP regierenden Sozialdemokraten unter Kanzler Christian Kern hatten früh eine weitere Zusammenarbeit mit den Konservativen ausgeschlossen. Die FPÖ ist zum dritten Mal in der österreichischen Nachkriegsgeschichte in einer Regierung vertreten.Bundespräsident Alexander Van der Bellen muss die neue Regierung absegnen. Er hat die Möglichkeit, einzelne Minister abzulehnen. Dies wird aber nicht erwartet. Die Koalitionsverhandlungen liefen in engem Kontakt mit dem Prädialamt ab. Kurz und Strache waren mehrfach bei Van der Bellen, um über Inhalte und Peronalien zu berichten. Die Vereidigung des Kabinetts wird für Anfang kommender Woche erwartet.

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