Der Chipdesigner ARM hat einen Versuch unternommen, die Produkteinheit von Intel zu erwerben. Intel wies das Angebot jedoch umgehend ab.
Intel in der Krise
Intel kämpft mit Verlusten. - Andrej Sokolow/dpa

ARM, ein britischer Chipdesigner, hat kürzlich Interesse an der Produkteinheit von Intel bekundet.

Laut Insiderberichten, die von der Nachrichtenagentur «Bloomberg» veröffentlicht wurden, wollte ARM das Kerngeschäft von Intel erwerben, ohne die Auftragsfertigung Intel Foundry in die Deal einzubeziehen.

Verhandlungen auf Managementebene

Die Berichte von «Bloomberg» besagen auch, dass die Diskussionen auf höchster Führungsebene zwischen den beiden Technologieunternehmen stattfanden. Es ist wichtig darauf hinzuweisen, dass ARM mehrheitlich im Besitz des japanischen Technologieinvestors Softbank ist, der das Unternehmen im Jahr 2016 für eine Summe von 32 Milliarden US-Dollar kaufte.

Trotz des Interesses von ARM gab Intel ohne zu zögern bekannt, dass ihr Kerngeschäft «nicht zu verkaufen» sei und lehnte das Angebot somit ab. Diese Entscheidung folgt auf eine schwierige Phase für das Unternehmen, nach einem verheerenden Quartalsbericht, der die Aktien stark sinken liess und zu intensiven Übernahmespekulationen führte.

Besitzt zu ein Intel-Produkt?

Die Versuche von Intel, mit Wettbewerbern wie TSMC und Samsung auf dem Gebiet der Auftragsfertigung zu konkurrieren, führten zu hohen Verlusten und destabilisierten das gesamte Unternehmen. Als Folge dieser negativen Entwicklungen gab das Unternehmen bekannt, dass es 15'000 Mitarbeiter entlassen, den Bau von Fabriken in Deutschland und Polen verschieben und die Zahlung einer lange erwarteten Dividende aussetzen wird.

Umbaupläne bei Intel

Teil der Restrukturierungsanstrengungen von Intel ist die Trennung der Chipproduktion von seiner Foundry, wie «Bloomberg» berichtet. Zudem denkt Intel über eine Aufteilung des Unternehmens nach.

Nicht nur ARM, auch Qualcomm soll Intel, das inklusive seiner Schulden 122 Milliarden US-Dollar wert ist, ein Übernahmeangebot unterbreitet haben. Diese Meldungen wurden sowohl vom Wall Street Journal als auch von Reuters veröffentlicht.

Finanzielle Absicherung von Intel

Trotz der Herausforderungen auf dem Weg, arbeitet Intel an seiner finanziellen Erholung. Der US-amerikanische Investmentriese Apollo Global Management hat sich bereit erklärt, bis zu 5 Milliarden US-Dollar in das Unternehmen zu investieren. Zudem steht die US-Regierung kurz davor, eine direkte Staatshilfe von 8,5 Milliarden US-Dollar an Intel zu genehmigen, wie von der britischen Financial Times berichtet wurde.

Sollte Qualcomm's Übernahmeangebot angenommen werden, könnte das allerdings auf Widerstand der Wettbewerbsbehörden in den USA, China und Europa treffen. Diese Situation würde wahrscheinlich bedeuten, dass Qualcomm gezwungen wäre, Teile von Intel oder ihrem eigenen Unternehmen zu verkaufen.

Apollo, ein wichtiger Player in der Wiederaufbaustrategie von Intel, hatte bereits im Juni 2024 einen 49-prozentigen Anteil an einem Joint Venture für 11 Milliarden US-Dollar erworben, welches die Fabrik 34 von Intel in Irland kontrolliert.

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