Abtreibungsverbot in Polen führt zu Tod von dreifacher Mutter
Trotz Protesten verschärfte Polen das Abtreibungsgesetz erneut. Das mittlerweile fast vollständige Abtreibungsverbot bedeutete für eine 37-Jährige den Tod.
Das Wichtigste in Kürze
- Polen beharrt auf ein fast vollständiges Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen.
- Das restriktive Gesetz führte zum Tod einer dreifachen Mutter.
Erst vor kurzem verschärfte Polen die ohnehin restriktiven Abtreibungsgesetze weiter – trotz zahlreicher Proteste. Bisher war es Schwangeren gestattet, schwer fehlgebildete Föten abzutreiben. Diese Erlaubnis wurde nun zurückgezogen. Inzwischen herrscht ein fast vollständiges Abtreibungsverbot.
Diese Politik forderte ein nächstes Opfer: die 37-jährige Agnieszka T. Die dreifache Mutter war im ersten Trimester mit Zwillingen schwanger. Am 21. Dezember wurde Agnieszka mit starken Schmerzen im Unterleib ins Spital eingeliefert.
Zwei Tage später folgte der Schock: Einer der beiden Föten war im Mutterleib gestorben. Dieser habe nach Gesetz jedoch nicht entfernt werden dürfen, schreibt «The Guardian».
Stattdessen hätten die Ärzte darauf gewartet, bis das Herz des zweiten Zwillings ebenfalls zu schlagen aufhörte. Dieser starb sieben Tage später. Erst zwei Tage danach wurden die toten Zwillinge entfernt.
Das zögerliche Verhalten der Ärzte führte schliesslich auch zum Tod von Agnieszka. Sie starb nach langem Todeskampf am 25. Januar.
Ihre Familie vermutet, dass Agnieszka an einem septischen Schock gestorben ist. Das Krankenhaus äusserte sich jedoch nicht zu den genauen Todesumständen.
Es ist nicht das erste Mal, dass eine Schwangere in Polen stirbt, nachdem eine Abtreibung trotz Komplikationen verboten wird. Obwohl das EU-Parlament eine Legalisierung fordert, beharrt die polnische Regierung weiterhin auf das mittlerweile fast vollständige Abtreibungsverbot.