Russlands Innenministerium fordert die Bevölkerung auf, Dating-Apps und Online-Kameras abzuschalten. Es herrscht Angst vor Spionage im Ukraine-Krieg.
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Kein Fan von Dating-Apps wegen des Ukraine-Kriegs: Russen-Präsident Wladimir Putin. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland warnt vor Spionage – und rät Bürgern, Dating-Apps und Kameras auszuschalten.
  • Insbesondere Soldaten sollen keine verdächtigen Nachrichten öffnen.
  • Hintergrund: Die Ukraine startete eine Gegenoffensive gegen die Russen.
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Die virtuelle Partnersuche muss wegen des Ukraine-Kriegs eingestellt werden!

Das russische Innenministerium hat die Menschen in drei Regionen an der Grenze zur Ukraine aufgefordert, Dating-Apps und Online-Überwachungskameras zu deaktivieren.

Das Ministerium teilt mit: «Der Gegner identifiziert in grossem Umfang IP-Adressen auf unserem Territorium und verbindet sich aus der Ferne mit ungesicherten Kameras.» Betroffen seien Kameras, die private Höfe bis hin zu strategisch wichtigen Strassen und Autobahnen alles überwachen.

Nutzt du Dating-Apps?

Auch von der Benutzung von Online-Dating-Diensten rät es ab, da diese ebenfalls zum Sammeln von Informationen genutzt werden könnten.

Die Ukraine, die sich seit mehr als zwei Jahren gegen Russlands Angriffskrieg verteidigt, hat eine Gegenoffensive gestartet. Und ist dabei in das westrussische Gebiet Kursk vorgerückt. Zum grossen Ärger von Wladimir Putin.

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Die Ukraine hat in Kursk ein grosses Gebiet eingenommen.
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Tausende Russen mussten evakuiert werden.
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Für Wladimir Putin ist es eine Blamage, schaden wird sie ihm aber kaum.
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Denn viele Russen sehen darin eine Rechtfertigung für den Krieg.
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Zudem geben sie eher den Generälen und Führungskräften als Putin die Schuld.

Erstmals hat Kiew damit den Krieg auf das Gebiet des Gegners verlagert. Russland hält dabei weiterhin grosse Teile im Osten und Süden der Ukraine besetzt.

Ukraine-Krieg: Russen-Soldaten sollen Chats löschen

Das Innenministerium riet den russischen Soldaten, generell keine Kurznachrichten von unbekannten Absendern zu öffnen.

Auch sollten sie Chats mit Kameraden löschen, wenn diese in Kriegsgefangenschaft geraten sind. Bewohnern der grenznahen Regionen empfiehlt das Innenministerium, in sozialen Netzwerken keine Videoaufnahmen zu teilen, auf denen Militärkonvois zu sehen sind.

Diese Aufnahmen sollen den ukrainischen Einmarsch in Russland zeigen. - X/@GeneralStaffUA

Soldaten, Polizisten und Geheimdienst-Mitarbeiter sollen zudem auf ihren Handys Fotos löschen, die sie als Angehörige dieser Dienste identifizieren. Auch sollen sie im Netz auf Spitznamen wie «Ljoscha FSB» verzichten. Der FSB ist der russische Inlandsgeheimdienst.

«Mitarbeiter der Energiewirtschaft, einschliesslich der Atomindustrie, sollten ihre berufliche Zugehörigkeit aus den sozialen Netzwerken entfernen. Damit sie nicht in das Blickfeld feindlicher Nachrichtendienste geraten», heisst es weiter.

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