Carlo Acutis als «Cyber-Apostel» selig gesprochen

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Italien,

Der Italiener Carlo Acutis verstarb 2006 an Leukämie. Zu seiner Lebzeit setzte er sich im Netz für das Evangelium ein. Nun wurde er vom Papst selig gesprochen.

Carlo Acutis
Carlo Acutis, ein italienischer Teenager, der 2006 im Alter von 15 Jahren an Leukämie gestorben ist, liegt öffentlich aufgebahrt in einem Glassarg. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Carlo Acutis starb 2006 im Alter von 15 Jahren an Leukämie.
  • Zuvor hatte er sich im Internet für seinen Glauben eingesetzt.
  • Nun wurde der italienische «Cyber-Apostel» selig gesprochen.

Carlo Acutis gilt als eine Art «Influencer Gottes». Der 2006 an Leukämie gestorbene Teenager soll der katholischen Kirche helfen, für junge Leute attraktiver zu werden. Die Kirche sprach den Internetfan aus Mailand am Samstag selig.

Acutis half zu Lebzeiten Priestern, Webseiten für ihre Pfarreien einzurichten. Er baute eine Internet-Datenbank über religiöse Wunder auf und warb im Netz für seinen Glauben. In den Medien wird er deshalb auch «Cyber-Apostel» genannt.

Carlo Acutis
Carlo Acutis wird für seine Taten auch «Cyber-Apostel» genannt. - Keystone

In der Basilika San Francesco in Assisi wurde die Aufnahme in die Liste der Seligen mit einer Messe besiegelt. Dabei wurde ein riesiges Foto des freundlich lächelnden Jungen enthüllt. Den Vorsitz hatte Kardinal Agostino Vallini. Carlos Eltern zeigten sich sehr stolz.

Carlo Acutis in Assisi aufgebahrt

Schon vor einiger Zeit war der Leichnam des jungen Italieners (1991-2006) aus dem Grab in Assisi geholt worden. Danach kursierten Gerüchte, dass der Körper völlig intakt gewesen sei. Dem widersprach die Kirche: Bei der Exhumierung 2019 hätten die sterblichen Überreste «normale» Zeichen von Verwesung gezeigt, erläuterte ein Verantwortlicher.

Carlo Acutis aufgebahrt selig
Der 15-Jährige wurde mit Jeans und Turnschuhen aufgebahrt. - Keystone

Der Körper wurde präpariert, nachmoduliert und vor kurzem in einem Glassarg öffentlich aufgebahrt, wie die katholische Medienplattform «Vatican News» schrieb. Gläubige konnten dort einen Jungen in Jeans und Turnschuhen sehen.

Carlo vollbrachte Wunder

Bei der Messe wurde am Samstag ein Schreiben von Papst Franziskus (83) verlesen, dass Carlo nun selig sei. Das ist die Vorstufe einer möglichen Heiligsprechung. In der katholischen Kirche ist dafür ein langes Verfahren notwendig, zu dem auch Wunder gehören.

Carlo Acutis Selig Assisi
Der Prozess zur selig Sprechung zog durch ganz Assisi. - Keystone

Der Vatikan hatte die Heilung eines brasilianischen Jungen von 2010 von einer schweren Erkrankung 2013 als Wunder Carlos anerkannt. Denn der kranke Brasilianer soll seine Gebete auch an den Italiener gerichtet haben.

«Cyber-Apostel» war Vorbild für andere Jugendliche

Carlo wollte in der Pilgerstadt des Ordensgründers Franz von Assisi begraben werden, wo er oft seine Ferien verbrachte, berichteten Medien. Am Sonntag zierte ein Foto des Jungen den Titel des «Corriere della Sera» aus Mailand. Er war in der Millionenstadt aufgewachsen. Bürgermeister Beppe Sala pries ihn auf Facebook als eine Art «normalen Heiligen».

Der «Cyber-Apostel» wurde in London geboren und starb bereits mit 15 Jahren. Papst Franziskus hatte den sehr religiösen Carlo Acutis 2019 als Vorbild für andere junge Menschen gelobt. Er habe gewusst, «wie man die neue Kommunikationstechnik einsetzt, um das Evangelium zu übermitteln».

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