Coronavirus: Demonstranten wollten Wiener Parlament stürmen

Annina Häusli
Annina Häusli

Österreich,

An einem «Spaziergang» gegen das Coronavirus in Wien versuchten einige Teilnehmer, das Parlament zu besetzen. Die Polizei nahm elf Personen fest.

Coronavirus - Proteste in Österreich
Die Situation nach den geplanten und untersagten Protestveranstaltungen gegen die Corona- Massnahmen der Regierung. Bei einem nicht genehmigten Protest gegen Corona-Massnahmen sind am Sonntag in Wien mehrere Menschen angezeigt worden. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Sonntag trafen sich Tausende Menschen in Wien zu einem Corona-Spaziergang.
  • Die Polizei begleitete die ungenehmigte Kundgebung.
  • Einige Teilnehmer versuchten, das Parlament zu besetzen, welches aktuell renoviert wird.

Die Bilder der Kapitol-Stürmung in Washington am 6. Januar gingen um die Welt. Ähnliche Szenen boten sich nun auch gestern Sonntag - in Wien! Allerdings behielt hier die Polizei die Oberhand, es blieb beim Versuch der Stürmung des Parlaments.

Corona-Skeptiker hatten einen «Corona-Spaziergang» angekündigt. Die Behörden verboten den Anlass bereits im Vorfeld. Begründet wurde es mit dem gesundheitlichen Aspekt. Teilnehmer ähnlicher Kundgebungen in der Vergangenheit hielten sich nicht an die Maskentragepflicht.

Elf Festnahmen, über Tausend Anzeigen

Trotz Verbot und Coronavirus versammelten sich am Nachmittag etwa Zehntausend Menschen in der Wiener Innenstadt. Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort. Mehrere Demo-Züge zogen daraufhin durch die Stadt. Insgesamt habe sich ein «verheerendes Bild gezeigt», schreibt die Kronen-Zeitung.

Wie Innenminister Karl Nehmammer am Sonntagabend bilanziert, wurden 1766 Anzeigen ausgestellt, 850 davon nach dem Covid-Gesetz. Elf Personen seien festgenommen worden.

Während die Kundgebung zu grossen Teilen friedlich blieb, versuchten einige Teilnehmer das Wiener Parlament zu stürmen und zu besetzen. Dieses wird aktuell renoviert. Im Gegensatz zu den USA behielt die Polizei die Situation im Griff, der Versuch war nicht erfolgreich.

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Karl Nehammer (ÖVP), Innenminister von Österreich, spricht bei einer Pressekonferenz. - dpa

Laut Nehammer hat der Einsatz «eine eigene Dynamik entwickelt». Insgesamt wurden vier Polizisten beim Einsatz am Sonntag verletzt.

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