Coronavirus: Karl Lauterbach wird auf Twitter und Co. bedroht
Dem deutschen Gesundheitsexperten Karl Lauterbach schlägt eine Welle des Hasses entgegen. Beleidigungen seien seit Ausbruch des Coronavirus an der Tagesordnung.
Das Wichtigste in Kürze
- Karl Lauterbach wird massiv angefeindet.
- Er werde jeden Tag beleidigt und bedroht.
- Dies nicht nur in den sozialen Medien, sondern auch auf offener Strasse.
Karl Lauterbach sprach sich im Kampf gegen das Coronavirus immer wieder für strenge Massnahmen und Impfungen aus. Dass er sich damit nicht nur Freunde macht, war zu erwarten.
Einige gehen jedoch so weit, den Gesundheitsexperten massiv auf Twitter, Telegram, Instagram, Facebook und in Papierform zu bedrohen.
Gegenüber der «Bild am Sonntag» erzählt er: «Ich erhalte jeden Tag Beleidigungen, Drohungen, oft auch Morddrohungen. Das geht so weit, dass genau beschrieben wird, auf welche Art und Weise ich zu Schaden kommen oder sterben soll.» Diese Bedrohungen stammen unter anderem von Querdenkern oder Personen, die das Coronavirus leugnen.
Karl Lauterbach wehrt sich in Sammelverfahren
Doch nicht nur im anonymen Internet wird der 58-Jährige bedroht: Er wird auch auf der Strasse oder im Restaurant angefeindet! Lauterbach versucht jedoch, das alles nicht so nah an sich heranzulassen: «Ich möchte das gar nicht alles lesen. Das Übelste lasse ich routinemässig durch Mitarbeiter zur Anzeige bringen, meist in Sammelverfahren.»
Aufgrund des Hasses, der dem SPD-Politiker entgegenschlägt, verfügt er nun über Personenschutz. Ohne diesen wäre ihm eine Teilnahme am Wahlkampf nicht möglich gewesen, so Lauterbach. Um sich selbst zu schützen, erscheine er nur noch unangemeldet zu Terminen oder Ständen.
«Ich habe gelernt, mit der Situation umzugehen», sagt der Politiker.