Coronavirus

Coronavirus: Mutter warnt mit Fotos von krankem Sohn (7) vor Folgen

Simon Binz
Simon Binz

Grossbritannien,

Ein britischer Siebenjähriger wurde nach einer Coronavirus-Infektion mit einer seltenen Krankheit diagnostiziert. Seine Mutter schlägt auf Social Media Alarm.

pims corona
Beim sechsjährigen Briten Logan Walsh wurde sechs Wochen nach einer Corona-Infektion die Krankheit PIMS diagnostiziert. (Symbolbild) - Facebook

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Siebenjähriger landete nach erfolgreichem Kampf gegen Corona auf der Intensivstation.
  • Ein Spezialist diagnostizierte ihn mit dem pädiatrischen Multisystem-Entzündungssyndrom.
  • Laut Ärzten tritt die seltene Krankheit PIMS während der Pandemie öfter auf.

Eigentlich hatte der siebenjährige Logan Walsh nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus keine Symptome. Trotzdem landete er plötzlich sechs Wochen später auf einer Intensivstation. Was war passiert?

Logan und seine Mutter Jessica (43) hatten sich im November mit Covid-19 infiziert. Es gab keinen Grund zur Besorgnis, beide waren asymptomatisch.

Doch nach sechs Wochen musste Jessica den Rettungsdienst rufen, nachdem sich ihr Sohn übergeben hatte und starkes Fieber hatte.

Gegenüber «Chronicle Live» erklärt Logans Mutter, dass der Zustand ihres Sohnes erst als Magenproblem angesehen wurde. Aber ab dem 16. Dezember habe er sich zunehmend schlechter gefühlt: Seine Hände und Füsse schwollen stark an und ein Ausschlag trat auf.

Kinder mit PIMS nach Corona-Infektion

Nach Rücksprache mit ihrem Hausarzt schaltete Jessica Walsh die Sanitäter ein. Diese zeigten sich besorgt, da Logan seit über 12 Stunden nicht mehr auf der Toilette gewesen sei.

Logan wurde schliesslich ins Spital gebracht und auf die Leeds General Infirmary verlegt. Ein Spezialist diagnostizierte den jungen Briten mit dem pädiatrischen Multisystem-Entzündungssyndrom.

Logan Walsh Facebook Coronavirus
Das Gesicht von Logan Walsh schwoll wegen der Krankheit PIMS stark an. - Facebook

Die tödliche Krankheit ist auch als PIMS-TS oder PIMS bekannt. Sie wurde bei einigen Kindern beobachtet, die nach der Ansteckung mit dem Coronavirus eine systematische Entzündungsreaktion entwickelten.

In einem Bericht des Royal College für Kinderheilkunde und Kindergesundheit in England heisst es: Die meisten Kinder, bei denen PIMS festgestellt wurde, seien zuvor positiv auf das Coronavirus oder auf Antikörper getestet. Offenbar ist PIMS äussert selten, kann jedoch ein Kind äusserst krank machen.

Betroffene Mutter: «Nehmt das Coronavirus ernst»

Jessica Walsh meint: «Alle reden die ganze Zeit darüber, wie diese Pandemie nur ältere Menschen betrifft und es heisst oft, dass Kinder nicht betroffen sind...»

Laut der Mutter von Logan habe der Spezialist ihnen aber gesagt, er habe im Verlauf der Pandemie viele Kinder mit dieser Krankheit behandelt. «Er begann daraufhin sofort mit der Behandlung meines Sohnes.»

Logan Walsh Facebook Coronavirus
Jessica Walsh mit ihrem siebenjährigen Sohn Logan auf der Intensivstation in England – sechs Wochen nach der Infektion mit dem Coronavirus. - Facebook

Es handelte sich um eine Form der Steroidbehandlung und Logan musste insgesamt sieben Tage im Spital verbringen. Er wurde zudem auf die Intensivstation gebracht, nachdem er ein Herzgeräusch entwickelt hatte.

Der Körper des Siebenjährigen schwoll an, als er zu heilen versuchte. Sein Zustand verbesserte sich aber anschliessend langsam. Laut Jessica Walsh wurde ihr Sohn am Weihnachtstag aus dem Krankenhaus entlassen.

Noch ist der Junge aber nicht geheilt: «Er befindet sich auf einem Berg voller Medikamente und hat verschiedene Arzt-Termine in den kommenden Wochen.» Zudem benötige er Physiotherapie, um bei der Rehabilitation zu helfen und wieder gehen zu können.

Jessica Walsh warnt deshalb auf Facebook mit Bildern ihres Sohnes: «Es wird lange dauern, bis er sich vollständig erholt hat. Jeder muss diese Pandemie ernst nehmen und sich bewusst sein, zu was für Krankheiten sie führen kann.»

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