Coronavirus: Spotify schlägt Usern Schwurbler-Songs vor
Spotify steht in der Kritik. Der Musikstreamingdienst hat Songs, die Falschinformationen zur Impfung gegen das Coronavirus enthalten, aktiv verbreitet.
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Das Wichtigste in Kürze
- Über Spotify waren diverse Lieder mit Verschwörungstheorien frei abrufbar.
- Wer einmal einen Song gehört hat, dem wurden solche Inhalte immer wieder angezeigt.
Musikstücke, die die Corona-Impfung als Gift bezeichnen, werden aktiv von Spotify beworben. Wer einmal ein solches Lied gehört hat, dem werden immer wieder Stücke mit ähnlichem Inhalt vorgeschlagen.
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Corona-Leugner haben in den vergangenen Monaten immer wieder Anti-Impf-Songs veröffentlicht. Diese konnten sie über die grösste Musik-Plattform der Welt verbreiten, wie eine Recherche des britischen «Observer» ergab.
Coronavirus: Geimpfte als «Opfer Satans»
In den Liedern werden Geimpfte als «Sklaven» und «Opfer Satans» bezeichnet. Die Menschen müssten sich erheben und «für ihr Leben kämpfen».
Die Songs waren bis vor wenigen Tagen frei auf Spotify abrufbar. Und wer einmal ein solches Lied angehört hat, dem wurde es vom Algorithmus immer wieder vorgeschlagen.
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Und nicht nur das: Auch in anderen Playlists tauchten dann immer mehr Lieder von Corona-Gegnern auf.
Corona und andere Verschwörungstheorien
So enthielt die personalisierte Playlist einer Testperson plötzlich 19 Songs mit expliziten Falschinformationen. Neben Falschinformationen zur Impfung wurden darin auch andere Verschwörungstheorien gestreut. Beispielsweise, dass ein Amoklauf in einer US-Schule mit 26 Toten ein Schwindel sei.
Nach der Recherche wurden einige Songs von Spotify gelöscht. Der Streamingkonzern überlegt sich nun, Lieder, in denen es um das Coronavirus geht, mit einem Hinweis zu kennzeichnen.