Estland plädiert für Politik der Stärke gegen Russland
Im Ukraine-Krieg plädiert Estlands Regierungschef Kristen Michal für eine europäische Politik der Stärke gegenüber Russland.
Der Regierungschef des kleinen Baltenstaates Estland, Kristen Michal, plädiert für eine europäische Politik der Stärke gegenüber der Atommacht Russland im Ukraine-Krieg. «Die Logik der Russen ist recht simpel: Wenn sie auf jemanden treffen, der stärker ist als sie, dann geben sie nach», sagte Michal (49) dem deutschen Magazin «Spiegel».
«Dieser Krieg wird nur dann enden, wenn Russland erkennt, dass es auf dem Schlachtfeld nicht vorankommt.»
Kremlchef Wladimir Putin sei kein Meisterstratege: Weder habe er die ukrainische Hauptstadt Kiew in drei Tagen erobern können, noch die Nato geschwächt. «Die Ukraine hat sich erfolgreich verteidigt. Schweden und Finnland sind der Nato beigetreten», sagte Michal.
Russlands Strategie scheitert
Er ist seit Juli 2024 Ministerpräsident in Tallinn als Nachfolger von Kaja Kallas, die zur EU-Aussenkommissarin berufen wurde.
Um Europa zu stärken, seien indes erhebliche Anstrengungen nötig – auch wegen der unsicheren Haltung des künftigen US-Präsidenten Donald Trump zum transatlantischen Bündnis, sagte Michal.
«Kein Land in der Nato ausser Polen gibt gemessen am Bruttoinlandsprodukt so viel Geld für Verteidigung aus wie Estland. Auch wir würden dieses Geld lieber für andere Zwecke verwenden. Aber es gibt keinen Wohlstand ohne Sicherheit.»