EU-Kommission will bis Oktober drei neue Medikamente gegen Covid-19
Die EU-Kommission will die Entwicklung und Zulassung neuer Medikamente zügig vorantreiben. Bis im Oktober sollen drei neue Medikamente zugelassen sein.
Das Wichtigste in Kürze
- EU-Gesundheitskommissarin will drei neue Medikamente gegen Covid-19 zulassen.
- Diese werden momentan im Schnell-Verfahren geprüft.
- In der EU ist bisher nur ein Medikament für die Behandlung von Covid-19 zugelassen.
Im Kampf gegen Covid-19 will die EU-Kommission die Entwicklung und Zulassung neuer Medikamente zügig vorantreiben. Impfstoffe könnten nicht die einzige Antwort auf die Krankheit sein. Das sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides am Donnerstag in Brüssel. Es gebe in der Europäischen Union zwar vier zugelassene Corona-Impfstoffe, aber mit Remdesivir nur ein Medikament.
«Wir müssen stärker auf Behandlungen setzen, damit die Krankenhäuser weniger Menschen stationär aufnehmen müssen und die Erkrankten schneller genesen. Und die Sterblichkeit gesenkt wird.» Dies sagte die EU-Kommissarin aus Zypern.
Als Ziel nannte sie, dass bis Oktober drei Medikamente entwickelt und zugelassen werden sollten. Bis Ende des Jahres sollten möglicherweise zwei weitere hinzukommen.
Die Strategie der EU-Kommission sieht vor, Studien und klinische Prüfungen mit Millionenbeträgen zu fördern und vielversprechende Vorhaben zu koordinieren. Auch solle Geld bereitgestellt werden, um etwa Produktionskapazitäten und Lieferketten zu analysieren. Bis Juni sollten fünf vielversprechende Therapeutika ermittelt werden.
Drei Medikamente werden im Schnell-Verfahren geprüft
Schon jetzt seien Hersteller von 57 potenziellen Medikamenten in Kontakt mit der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA gewesen, sagte Kyriakides. Drei Mittel würden seit Anfang des Jahres im sogenannten Rolling-Review-Verfahren geprüft. Danach werden Daten noch vor dem Abschluss der Studien und vor dem formellen Antrag auf Marktzulassung bewertet.
Zudem solle die Bewertung von Covid-19-Medikamenten durch die Behörden schneller werden, heisst es in der Strategie der EU-Kommission. Wie schon die Impfstoffe sollten die Therapeutika gemeinsam auf EU-Ebene angeschafft werden. Bis Ende des Jahres sollten drei Verträge über den Ankauf auf den Weg gebracht werden.