Griechische Regierung: Keine «Geiselhaft» durch Corona-Impfgegner
In Griechenland will die Regierung spätestens ab Herbst keine Rücksicht mehr auf Impfgegner nehmen. Neue Massnahmen dürften vorwiegend die Ungeimpften treffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit deutlichen Worten hat Griechenlands Regierung die Impfgegner gewarnt und kritisiert.
- Die Gesellschaft dürfe sich nicht von deren Auffassungen in Geiselhaft nehmen lassen.
- Bei den neuen Massnahmen sollen die Ungeimpften nicht mehr berücksichtigt werden.
Die griechische Regierung hat erneut deutlich gemacht, dass im Herbst beim Corona-Krisenmanagement keine Rücksicht auf Ungeimpfte genommen werden soll. Leider lehnten manche Mitbürger die Corona-Impfung ab, sagte der griechische Regierungssprecher Giannis Oikonomou am Montag in Athen.
Die Gründe dafür seien bekannt. Sie würden aber weder von der wissenschaftlichen Gemeinschaft noch von der Mehrheit der Bürger oder von der Regierung selbst akzeptiert. «Die Gesellschaft kann nicht warten und vor allem nicht von solchen Auffassungen in Geiselhaft genommen werden», sagte Oikonomou.
Strenge Regeln für Ungeimpfte
Am Dienstag will die griechische Regierung neue Corona-Massnahmen für den Herbst bekannt geben. Angesichts steigender Infektionszahlen ist Athen im Zugzwang; die Regierung hatte aber immer wieder betont, keinen neuen Lockdown veranlassen zu wollen. Stattdessen soll Ungeimpften der Zugang zu geschlossenen Räumen im Freizeitbereich verwehrt werden. Clubs, Diskotheken, Kinos, Theater und die Gastronomie könnten also ohne Impfnachweis kaum besucht werden.
In Griechenland gibt es bereits eine Impfpflicht für Beschäftigte in der Pflege, im Gesundheitssektor und beim Militär. Wer sich nicht impfen lässt, wird in diesen Bereichen ohne Gehalt freigestellt. Im Bildungsbereich wird bisher von einer Impfpflicht für Lehrende abgesehen. Lehrer und Professoren müssen sich stattdessen zweimal pro Woche auf das Coronavirus testen lassen.