HIV in Europa: In diesen Ländern infizieren sich die meisten Menschen
Laut dem aktuellen WHO-Bericht zur HIV-Verbreitung in Europa kann noch längst nicht Entwarnung gegeben werden. Die Infektionszahlen steigen wieder.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Montag beginnt die Welt-Aids-Konferenz in München.
- Aids fordert noch immer weltweit 2,5 Millionen Todesopfer jährlich.
- Auch in Zentraleuropa steigt die Zahl der Neuinfektionen an.
Am Montag beginnt in München die Welt-Aids-Konferenz. Derweilen mahnt die WHO an, dass Aids noch immer 2,5 Millionen Todesopfer jährlich fordert. Nach dem aktuellen WHO-Bericht für die Region Europa (inkl. Russland) leben aktuell etwa drei Millionen Menschen mit HIV.
Im Jahr 2022 sind in Europa mehr als 110'000 Neu-Diagnosen hinzugekommen, was gegenüber 2021 einen leichten Anstieg bedeutet. Lediglich 78 Prozent der infizierten Personen wissen von ihrer Infektion.
WHO-Regionaldirektor Hans Kluge erklärt gegenüber der Deutschen Nachrichtenagentur DPA: «Die Situation in der europäischen Region ist eine der dramatischen Gegensätze.» In vielen Ländern sei die Übertragung von HIV fast vollständig gestoppt, woanders blieben die Todeszahlen auf hohem Niveau.
Russland und die Ukraine europaweit die höchsten Raten
Dem WHO-Bericht zufolge wurden die höchsten Raten pro 100'000 Einwohner in der Russischen Föderation (38,4) beobachtet, gefolgt von der Ukraine (29,8), der Republik Moldau (28,4), Zypern (2 4,1), Kasachstan (20,7), Armenien (19,2), Estland (18,8), Irland (17,5), Weissrussland (17,2) und Georgien (16,5). Die niedrigsten Raten (2,0 und darunter) wurden aus Slowenien (2,0), Nordmazedonien (2,0) und Bosnien und Herzegowina (1,7) gemeldet.
Der Anstieg der Fallzahlen in Zentraleuropa wird demnach auf die Flüchtlingsströme aus der Ukraine zurückgeführt. So wurden in Deutschland für 2023 insgesamt 3300 HIV-Diagnosen gezählt, wobei sich erstmals mehr Hetero- als Homosexuelle infizierten.